Granulomatöse Entzündungen stellen eine besondere Form chronischer Abwehrreaktionen dar mit Ausbildung kleiner knötchenförmiger Ansammlungen von Entzündungszellen insbes. Makrophagen.
Als Ursachen einer granulomatösen Entzündung kommen in Betracht: Tuberkulose, nichttuberkulöse mykobakterielle Erkrankungen, Sarkoidose, Actinomykose, Sjögren Syndrom, Wegener Granulomatose, nekrotisierende Sialometaplasie.
Bei der Suche nach einer granulomatösen Parotitis im Kindesalter fanden sich in den Datenbanken der Klinik f. Diagn. Radiologie und Pathologie 8 Patienten im Alter zwischen 2 und 18 Jahren unter der Verdachtsdiagnose Sarkoidose.
Von diesen Patienten sind 7 histologisch bzw. laborchemisch und klinisch unter den Diagnosen: Sarkoidose, atypische Mykobakteriose, lokale Tuberkulose, Sjögren-Syndrom und atypisches lymphogranulomatöses phagozytäres Syndrom (ALPS) gesichert, ein Patient ist bisher lediglich klinisch ohne gesicherte Diagnose als chron. intermitt. idiopathische Parotitis eingestuft.
Wir beschreiben in der vorliegenden Arbeit das relativ gleichförmige sonographische Muster dieser Erkrankungen.
Die sonographische Untersuchung erfolgte bei schmerzloser bzw. schmerzarmer Schwellung der Parotis meist zur Frage einer Raumforderung mit einem Hochfrequenz-Linearschallkopf. Dabei waren die Parotiden in allen Untersuchungen teils deutlich vergrößert. Zusätzlich konnte eine zystoide Transformation der Drüsen festgestellt werden. Die Läsionen waren homogen hypoechogen mit teilweise hyperechogenem Rand. Im Farbdoppler fand sich bei allen Patienten eine mäßige bis deutliche Hyperperfusion der Parotiden.
Lernziele:
-
Sonographisch kommt eine granulomatöse Parotitis als hypoechogene, hyperperfundierte, zystoide Läsion des in der Regel vergrößerten Organs zur Darstellung, jedoch sind Untersuchungen mit größerer Fallzahl zur Verifizierung dieses Befundmusters nötig.
-
Trotz ihrer Seltenheit sollten diese Differentialdiagnosen bei Parotisschwellungen im Kindesalter beachtet werden.
Keywords: Parotis, Entzündung, Sonographie, Kind
Korrespondierender Autor: Kunze C
Universitätsklinikum Halle, Klinik f. Diagnostische Radiologie, Kinderradiologie, E.-Grube-Str. 40, 06120 Halle
E-Mail: christian.kunze@medizin.uni-halle.de