Rofo 2012; 184 - WI_PO38
DOI: 10.1055/s-0032-1311459

Optische Bildgebung der Endothelin-A-Rezeptor-Expression in murinen Schilddrüsen-Karzinom-Xenograften

C Höltke 1, K Büther 2, MG Compeer 3, JG de Mey 3, O Schober 4, M Schäfers 5, W Heindel 1, B Riemann 4, C Bremer 6
  • 1Universitätsklinikum Münster, Institut für Klinische Radiologie, Münster
  • 2Westfälische Wilhelms-Universität Münster, European Institute for Molecular Imaging, Münster
  • 3Maastricht University, Department of Pharmacology, Cardiovascular Research Institute Maastricht, Maastricht, The Netherlands
  • 4Universitätsklinikum Münster, Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin, Münster
  • 5Universitätsklinikum Münster, European Institute for Molecular Imaging, Münster
  • 6St. Franziskus Hospital Münster, Klinik für Radiologie, Münster

Ziele: Die Endothelin (ET)-Achse beeinflusst die Entstehung und die Progression von Tumoren über Mechanismen wie Proliferation und Angiogenese. Neueste klinische Erkenntnisse zeigen, dass insbesondere eine erhöhte ET-A-Rezeptor (ETAR)-Expression mit einer schlechteren klinischen Prognose u.a. bei Schilddrüsenkarzinomen assoziiert ist. Die bildgebende Darstellung der ETAR-Expression sollte die frühzeitige Detektion und Differenzierung von Tumoren und das Monitoring von Therapien ermöglichen. Methode: Mithilfe eines für die Nahinfrarot-Bildgebung modifizierten ETAR-Antagonisten untersuchten wir die ETAR-Expression auf verschiedenen Schilddrüsenkrebszelllinien in vitro und in vivo am Mausmodell. Die Spezifität und funktionelle Wirksamkeit des Tracers wurde durch Kompetitions-Experimente bzw. mithilfe von wire-myografischen Methoden ermittelt. Die Zellllinien und Tumore wurden mittels RT-PCR überprüft. Tumorschnitte wurden mit 125I-ET-1 autoradiographisch untersucht. Ergebnis: In vitro zeigt der verwendete Tracer eine dem nativen Antagonisten äquivalente Wirksamkeit. Die papilläre Schilddrüsenkarzinom-Zelllinie K1 zeigt sich als hoch-ETAR-exprimierend. Dies kann in vitro und in vivo gezeigt werden. Kompetitionsexperimente zeigen eine signifikant erniedrigte Traceranreicherung im Tumor nach 24 Std. Im orthotopen Tumor ist die Tracerverteilung homogener als in subkutanen Läsionen. Dies zeigt sowohl die Autoradiographie als auch die in vivo Bildgebung. In ex vivo Darstellungen der orthotopen Tumore ist der Tumor gegenüber benachbartem gesundem Gewebe deutlich abgegrenzt. Schlussfolgerung: Der verwendete Tracer erlaubt eine nicht-invasive Darstellung der ETAR-Expression in vivo. In Kombination mit geeigneten Bildgebungsverfahren sollte so die Detektion und Stratifizierung von Karzinomen wie auch das Monitoring von Therapien möglich sein. Evtl. ermöglichen diese Ansätze in Zukunft auch die genaue Abgrenzung von bösartigen Läsionen gegenüber gesundem Gewebe mittels intra-operativer Bildgebungstechniken.

Keywords: Optische Bildgebung, Schilddrüsenkarzinome, Endothelin-Rezeptoren

Korrespondierender Autor: Höltke C

Universitätsklinikum Münster, Institut für Klinische Radiologie, Albert-Schweitzer Campus 1/A16, 48149 Münster

E-Mail: carsten.hoeltke@uni-muenster.de