Ziele: Diese Studie untersucht bei der Kontrastmittel (KM)-gestützten MR-Angiographie (MRA) der Karotiden die Beziehung zwischen KM-Timing und Bildqualität. Die Ergebnisse werden mittels Fourier-basierter Analyse der Kontrastmitteldynamik interpretiert. Methode: Bei 100 Patienten mit Verdacht auf Karotisstenosen erfolgte eine KM-gestützte Karotis-MRA mit Bolus-Timing. Für das Bolus-Timing wurde eine zeitaufgelöste 2-dimensionale Sequenz mit 1 Bild pro Sekunde verwendet. Die anschließende 3-dimensionale KM-Sequenz wurde verhältnismäßig früh gestartet, ohne hierbei die Zeitdauer für die KM-Injektion zu berücksichtigen. Die Bildqualität wurde unter anderem mit der arteriellen contrast-to-noise ratio (CNR) quantifiziert. Die „venöse Kontamination“ wurde als Quotient „venöse Signalintensität/arterielle Signalintensität“ definiert. Zur Interpretation der Ergebnisse wurde bei allen Patienten die individuelle Kontrastmitteldynamik unter Verwendung der Testbolus-Sequenz Fourier-basiert numerisch simuliert. Ergebnis: In den Testbolus-Serien der 100 Patienten zeigte die arterielle time-to-peak (Zeit bis zum maximalen KM-Enhancement) ein breites 95%-Konfidenzintervall von 12 bis 27 Sekunden als Hinweis auf die Notwendigkeit eines individuell angepassten KM-Timings. Alle 100 Karotis-MRA zeigten eine klinisch verwendbare gute diagnostische Qualität. Die mittlere arterielle CNR betrug 53.0 (SD 12.8). In 95% der Fälle betrug die venöse Kontamination 11.8% oder weniger (Median 5.6%). Die Fourier-basierte Simulation der Kontrastmitteldynamik zeigte, dass der zentrale k-Raum ca. 2 Sekunden vor dem arteriellen KM-Peak akquiriert werden kann, um einen guten arteriellen Gefäßkontrast bei geringer venöser Kontamination zu erreichen. Schlussfolgerung: Bei der KM-gestützten Karotis-MRA mit Testbolus-Timing ermöglicht ein relativ frühes Starten der KM-Sequenz eine gute Bildqualität, was sich mittels Fourier-basierter Simulation der Kontrastmitteldynamik begründen lässt.
Keywords: Karotisstenosen, MR-Angiographie, Bildqualität, Kontrastmitteldynamik, Fast-Fourier-Transformation
Korrespondierender Autor: Menke J
Universitätsmedizin Göttingen, Diagnostische Radiologie, Robert-Koch-Strasse 40, 37075 Göttingen
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