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DOI: 10.1055/s-0032-1311437
Diagnostische Genauigkeit der kontrastmittelgestützten MR-Angiographie bei hochgradigen Karotisstenosen: Meta-Analyse mit Vergleich von verschiedenen Untersuchungstechniken
Ziele: Diese Meta-Analyse untersucht die Genauigkeit der kontrastmittelgestützten MR-Angiographie (MRA) für die Diagnostik von hochgradigen Karotisstenosen und Karotisverschlüssen. Methode: Drei Literaturdatenbanken inklusive PubMed wurden nach „carotid artery disease“ und ähnlichen Begriffen durchsucht. Eingeschlossen wurden Studien, die bei mindestens 20 Patienten mit vermuteter oder bekannter hochgradiger Karotisstenose (70–99% Lumenreduktion nach NASCET-Kriterien) oder Karotisverschluss die kontrastmittelgestützte MRA mit der Katheterangiographie verglichen hatten. Für die Meta-Analyse der Sensitivität und Spezifität wurde ein bivariates random-effects Modell verwendet. Zusätzlich wurde der Effekt verschiedener Untersuchungstechniken auf die diagnostische Genauigkeit mittels bivariater Meta-Regression untersucht. Ergebnis: Insgesamt wurden 17 Studien mit 1714 Karotiden von 905 Patienten eingeschlossen. Für die Diagnose von >70% Steno-Okklusionen (gemäß NASCET-Kriterien) war die durchschnittliche Sensitivität der Karotis-MRA 94,3% (95%-Konfidenzintervall: 92,0–96,0%) und die Spezifität war 93,0% (89,8–95,3%). In der Subgruppen-Analyse war die Spezifität höher, wenn nicht nur Maximum-Intensitäts-Projektionen (MIP-Bilder) sondern auch die dreidimensionalen Originalbilder verwendet wurden (P=0,01). Die Spezifität war ebenfalls höher, wenn die Befundung mit Monitorbildern anstelle von Hardcopies erfolgte (P=0.02). Die verschiedenen verwendeten Kontrastmittel-Timing-Techniken (Bolus-Timing, fluoroskopisches Triggern oder zeitaufgelöste Untersuchung) zeigten keine signifikanten Unterschiede bezüglich der diagnostischen Genauigkeit (P>0,05). Schlussfolgerung: Bei der Beurteilung von hochgradigen Karotisstenosen hat die kontrastmittelgestützte MRA eine hohe diagnostische Genauigkeit. Für eine möglichst hohe Spezifität sollten nicht nur MIP-Bilder sondern auch die dreidimensionalen Originalbilder verwendet werden.
Keywords: Karotisstenosen, Magnetresonanzangiographie, Diagnostische Genauigkeit, Meta-Analyse
Korrespondierender Autor: Menke J
Universitätsmedizin Göttingen, Diagnostische Radiologie, Robert-Koch-Strasse 40, 37075 Göttingen
E-Mail: Menke-J@T-Online.de