Rofo 2012; 184 - WI_PO8
DOI: 10.1055/s-0032-1311429

Die Anreicherungskinetik von Gd-EOB-DTPA in metastasensuspekten Leberläsionen – Einfluss der Korrektur der Rohdaten hinsichtlich der arteriellen Inputfunktion

PA Baltzer 1, M Benndorf 1, J Schelhorn 1, M Dietzel 1, WA Kaiser 1
  • 1Universitätsklinikum Jena, Zentrum für Radiologie, Jena

Ziele: Gd-EOB-DTPA (KM) ist ein leberspezifisches Kontrastmittel zur Diagnostik von Leberläsionen (LL). Ziel dieser Arbeit ist ein Vergleich der KM Kinetik zwischen benignen und malignen LL unter besonderer Berücksichtigung des Einflusses einer Korrektur der Rohdaten hinsichtlich der individuell gemessenen arteriellen Inputfunktion (AIF). Methode: Zwei geblindete Untersucher analysierten retrospektiv konsekutive Untersuchungen von 40 Patienten mit 116 fokalen Leberläsionen (49 benigne, 67 maligne). Ausgeschlossen wurden primäre Lebertumore und Patienten, welche bis zu 3 Monate vor MRT eine Tumorbehandlung erhielten. Der Referenzstandard wurde unter Zuhilfenahme von klinischen und Verlaufsinformationen gebildet. Signalintensitäten (SI) von LL, des Leberparenchyms, der Aorta sowie des Bildrauschens wurden erfasst. Messungen fanden in Nativaufnahmen sowie in der arteriellen, portalvenösen, venösen und hepatzytenspezifischen Spätphase statt. Die gemessenen SI wurden nun mittels zweier Ansätze evaluiert (A1 and A2). A1 verwendete die gemessene absolute SI und wurde anhand der SI der Aorta hinsichtlich der AIF korrigiert. A2 verwendete das Kontrast-zu-Rausch Verhältnis der Läsion und wurde mithilfe des Signal-zu-Rausch-Verhältnisses der Aorta hinsichtlich der AIF korrigiert. Korrigierte und unkorrigierte Werte in A1 und A2 für benigne und maligne Herdbefunde wurden mittels Mann-Whitney U Tests verglichen. Ergebnis: Der AIF korrigierte Ansatz A1 zeigte signifikante Unterschiede zwischen LL in der Spätphase (P<0,01). Korrigierte und unkorrigierte Daten von A2 zeigten Unterschiede in der arteriellen Phase (P<0,01). Keine weiteren signifikanten Unterschiede fanden sich in A1 und A2. Der Vergleich von korrigerten und unkorrigierten Anreicherungskurven zeigte eine korrekturbedingte Homogenisierung. Schlussfolgerung: Eine AIF Korrektur kann abhängig vom verwendeten Ansatz zustzliche Informationen über LL bieten. Die diagnostische Relevanz dieses Ansatzes wird zur Zeit evaluiert.

Keywords: Leber, MRT, Kontrastmitteldynamik, arterielle Inputfunktion, Gd-EOB-DTPA

Korrespondierender Autor: Baltzer PA

Universitätsklinikum Jena, Zentrum für Radiologie, Erlanger Allee 101, 07740 Jena

E-Mail: pascal.baltzer@med.uni-jena.de