Quantifizierung der Lipomatosis pancreatis in der Magnetresonanztomographie und Bestimmung potentieller klinischer Korrelate in einer populationsbasierten Studie

Ziele: Die Studie quantifiziert die Fettfraktion des Pankreas und untersucht deren klinische Korrelate in einer laufenden populationsbasierten Studie unter Verwendung einer T2* korrigierten chemical-shift 3-Echo-GRE-Sequenz. Methode: Alle MRT Untersuchungen erfolgten an einem 1.5 Tesla MRT (Avanto, Siemens Healthcare) unter Verwendung einer experimentellen T2* korrigierten 3-Echo-3D GRE-Sequenz mit Wasser-Fett Separation (WIP462). Zunächst wurde die Zuverlässigkeit der Methode im Fettphantom (0,25,50,75, and 100% Fett) überprüft. Im Anschluss erfolgte eine abdominelle MRT an 2136 gesunden Probanden (1008Männer, 1128 Frauen, mittleres Alter: 52,7±14,25 Jahren, mittlerer BMI: 27,8±15,1kg/m2) unter Verwendung der Studiensequenz. Die mittlere Fettfraktion des Pankreas (Caput, Corpus, Cauda) wurde mithilfe einer region-of-interest basierten Auswertung bestimmt. Die ermittelten Fettfraktionen des Pankreas wurden demographischen, verhaltenswissenschaftlichen und kardiometabolischen Faktoren gegenübergestellt. Ergebnis: Es zeigte sich eine exakte Korrelation zwischen der MRT Fettfraktion und dem Fettgehalt des Phantoms (Pearson's Korrelationskoeffizient r=0.989). Die mediane Fettfraktion des Pankreas betrug 6.7% (25th Perzentile (Q1): 5.1%; 75th Perzentile (Q4): 9.1%). Es gab keine Unterschiede im Fettgehalt in Abhängigkeit der gemessenen Lokalisation (Caput: 6.2%, Corpus: 7.2%, Cauda: 6.7%) (p=0.53). In der multivariablen linearen Regression lässt sich eine Assoziation mit dem Alter, Geschlecht, Fettleibigkeit, Dyslipidämie und Triglyceridgehalt nachweisen. Zum Beispiel zeigen Männer einen 14% höheren Pankreasfettgehalt als Frauen, das Gleiche für einen BMI ≥25 32%. Hingegen zeigt das Rauchen, ein gehäufter Alkoholkonsum, eine Hypertonie und Diabetes keine Assoziationen zum Pankreasfett. Schlussfolgerung: Die MRT eignet sich zur Bestimmung der Lipomatosis pancreatis. Geschlecht, Alter, BMI, Dyslipidämie und Triglyceride im Blut zeigen eine Assoziation zum Pankreasfettgehalt.

Keywords: MRI, Pankreas, Chemical Shift, Pankreasfett

Korrespondierender Autor: Kühn JP

Universität Greifswald, Institut für Diagnostische Radiologie und Neuroradiologie, Sauerbruch-Strasse 1, 17489 Greifswald

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