Rofo 2012; 184 - VO409_2
DOI: 10.1055/s-0032-1311322

DWI als nicht invasiver Prädiktor des Tumor-Gradings bei Weichteilsarkomen

M Herbrik 1, L Umutlu 2, J Kalkmann 2, S Bauer 3, L Podleska 4, F Grabellus 5, G Taeger 6, TC Lauenstein 2
  • 1Uniklinik Essen, Radiologie, Essen
  • 2Medizinische Fakultät der Universität Duisburg-Essen, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, D-45122 Essen
  • 3Medizinische Fakultät der Universität Duisburg-Essen, Klinik für Internistische Onkologie, D-45122 Essen
  • 4Medizinische Fakultät der Universität Duisburg-Essen, Klinik für Unfallchirurgie, D-45122 Essen
  • 5Medizinische Fakultät der Universität Duisburg-Essen, Institut für Pathologie, D-45122 Essen
  • 6Medizinische Fakultät der Universität Duisburg-Essen, Klinik für Unfallchirigie, D-45122 Essen

Ziele: Das Tumor-Grading ist ein wichtiger Prädiktor in Bezug auf Prognose und Therapiemanagement bei Weichteilsarkomen (WTS). Histopathologie ist der Goldstandard des Tumorgradings. Ziel der Studie war es das Potential der diffusionsgewichteten Bildgebung (DWI) als nicht invasiver Prädiktor des Tumor-Gradings zu evaluieren. Methode: 17 Patienten mit histologisch gesichertem WTS wurden vor einer isolierten Extremitäten-Perfusion (ILP) mittels MRT (1.5T) untersucht. Neben den klinischen Sequenzen wurde eine transversale EPI-DWI Sequenz akquiriert. Sequenzparameter waren unter anderem TR/TE=9700/78ms, Schichtdicke 7mm, Voxelgröße: 2.0×2.0×7.0mm, Akquisitionszeit 6:18min, b-Werte: 50, 500, 1000). Alle malignen Läsionen wurden durch ADC (apparent diffusion coefficient) –Messung mittels einer polygonalen Region of Interest (ROI) evaluiert. Die Ergebnisse wurden mit dem prätherapeutischen histopathologischen Grading (G2-G4) verglichen. Die ADC-Werte der unterschiedlichen Gradingstufen wurden mittels Wilcoxon-Vorzeichen-Rang-Testverglichen. Das Signifikanzlevel wurde bei einem p-Wert <0.05 festgesetzt. Ergebnis: Histopathologisch wurden 5 Tumore als G2 jeweils 6 als G3 bzw. G4 gewertet. Bezogen auf das histopathologische Grading zeigten die ADC-Werte von G2 (ADC Mittelwert 0.009) und G3-Tumoren (ADC Mittelwert 0.01) einen signifikanten Unterschied. Bei der Differenzierung von G2 und G4 oder G3 und G4 Tumoren zeigt sich kein signifikanter Unterschied der ADC-Werte (p>0.06). Schlussfolgerung: Diffusionsgewichtete Bildgebung kann ein nicht invasiver Prädiktor in der Differenzierung des Tumorgradings zwischen G2 und G3 WTS sein.

Die Auswertung einer größeren Studienpopulation zur weiteren Einschätzung der Wertigkeit der DWI als Prädiktor des Tumorgradings ist anzustreben.

Keywords: DWI, Grading, Weichteilsarkom, Sarkom, ILP

Korrespondierender Autor: Herbrik M

Uniklinik Essen, Radiologie, Hufelandstrasse 55, 45147 Essen

E-Mail: michael.herbrik@uk-essen.de