Rofo 2012; 184 - VO316_3
DOI: 10.1055/s-0032-1311246

Knochenmarködem und Synovialitis in der diffusionsgewichteten MRT bei pädiatrischen Patienten

H Neubauer 1, C Wirth 2, H Morbach 3, M Prelog 4, H Köstler 2, D Hahn 2, M Beer 1
  • 1Institut für Röntgendiagnostik, Abt. für Pädiatrische Radiologie, Universitätsklinikum Würzburg
  • 2Institut für Röntgendiagnostik, Universitätsklinikum Würzburg
  • 3Kinderklinik und Poliklinik, Universitätsklinikum Würzburg
  • 4Kinderklinik und Poliklinik, Rheumatologie und Osteologie, Universitätsklinikum Würzburg

Ziele: Die diffusionsgewichtete MRT (DWI) wird derzeit vor allem in der neuro- und onkoradiologischen Diagnostik eingesetzt und ist bisher für rheumatologische Fragestellungen nicht ausreichend evaluiert. Unsere Studie untersucht daher die Darstellbarkeit von Knochenmarködem rheumatischer, bakteriell-entzündlicher und posttraumatischer Genese sowie von entzündlicher Synovialverdickung in der DWI. Methode: Untersucht wurden insgesamt 13 konsekutive Patienten mit bakterieller und nicht-bakterieller Osteomyelitis (n=8) und traumatischem Knochenmarködem (n=5) sowie mit Synovialitis (n=5) im Alter von 1 bis 21 Jahren (Median 13 Jahre). In Ergänzung zu den MR-Standardsequenzen (T2 TIRM, T1w nativ und nach i.v. KM) wurde eine gezielte diffusionsgewichtete EPI-Sequenz (transversal, 2D, TR 7600ms, TE 137ms, fatsat, Epi-Faktor 128, b-Wert 0 und 1000, isotrop, ADC map) durchgeführt und die Abgrenzbarkeit, SNR, CNR und der ADC-Wert in einer Lokalisation pro Patient bestimmt. Ergebnis: Die DWI zeigte bei allen Patienten Signalveränderungen in Korrelation zur Signalanhebung in T2w. Der mittlere ADC lag für Knochenmarködem bei 1,65±0,22 *10–3 mm2/s (range 1,34 … 2,00 *10–3 mm2/s), für Synovialitis bei 1,59±0,22 *10–3 mm2/s (range 1,22 … 1,85 *10–3 mm2/s) und für Gelenkerguss bei 2,61±0,26 *10–3 mm2/s. Das CNR für Ödem vs. unauffälliges Knochenmark war 72±40 (DWI b=0), 20±12 (DWI b=1000) und 68±39 (T2 TIRM) und für Synovialitis vs. Erguss -158±127 (DWI b=0), 31±18 (DWI b=1000) und 63±37 (post-KM T1w). Schlussfolgerung: Die Diffusionswichtung visualisiert in unserem Patientenkollektiv zuverlässig Knochenmarködem und differenziert entzündliche Synovialverdickung von Gelenkerguss. Auf der Grundlage dieser Daten sollten mögliche zukünftige Anwendungen, wie die Ganzkörper-Diffusionsbildgebung (DWIBS) bei CNO/CRMO und der Synovialitis-Nachweis ohne die Notwendigkeit einer i.v. KM-Gabe, evaluiert werden.

Keywords: DWI, Knochenmarködem, Synovialitis, Kinderradiologie, MRT

Korrespondierender Autor: Neubauer H

Institut für Röntgendiagnostik, Abt. für Pädiatrische Radiologie, Josef-Schneider-Straße 2, 97080 Universitätsklinikum Würzburg

E-Mail: neubauer@roentgen.uni-wuerzburg.de