Rofo 2012; 184 - VO314_3
DOI: 10.1055/s-0032-1311235

MR Mammographie und PET/CT zum lokalen Staging bei Mammakarzinom Patientinnen: gibt es eine präferierte Methode?

S Kinner 1, K Naßenstein 1, L Umutlu 1, M Herbrik 1, O Hoffmann 2, B Aktas 2, S Liebeskind 3, J Nagarajah 3
  • 1Uniklinik Essen, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie und Neuroradiologie, Essen
  • 2Uniklinik Essen, Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Essen
  • 3Uniklinik Essen, Klinik für Nuklearmedizin, Essen

Ziele: Das lokale Staging von Mammakarzinomen ist entscheidend für die weitere Behandlung, insbesondere spielen neben dem Primärtumor die Beurteilung einer Mutifokalität sowie der Lymphknotenstatus eine große Rolle. In dieser Studie wurden die Ergebnisse des präoperativen Stagings von Mammakarzinom Patientinnen mit Magnetresonanz Mammographie (MRM) und Positionen Emissions Tomographie und Computertomographie (PET/CT) verglichen. Methode: 40 Patientinnen mit dem Verdacht auf ein Mammakarzinom in Ultraschall und/oder konventioneller Mammographie und bioptischer Sicherung (BIRADS 6) wurden eingeschlossen. Neben einer MRM mit T2-gewichteten sowie nativen und dynamischen, Kontrastmittel-gestützten Sequenzen, wurde im Abstand von maximal 48 Stunden eine PET/CT mit 18-F Fluordesoxyglucose durchgeführt. Wir untersuchten beide Methoden im Hinblick auf Detektion und Größenmessung des Primärtumors, Detektion kontralateraler Tumore und Multifokalität sowie hinsichtlich des Lymphknotenstatus. Die Histologie diente als Goldstandard. Ergebnis: Die Detektion der Primärtumore gelang mit beiden Methoden. Die Einschätzung des T-Stadiums gelang MR-basiert in 38/40 Fällen korrekt, mittels PET/CT nur in 30/40 Fällen. Dabei wurde in 8 Fällen ein T2 Stadium fälschlich als T1 Stadium diagnostiziert. Eine Patientin hatte ein kontralaterales Karzinom, das mit beiden Methoden richtig diagnostiziert wurde. MRM und PET/CT erreichten hinsichtlich der Multifokalität eine Sensitivität von 100% bzw. 90%, bezüglich des Lymphknotenstatus eine Sensitivität von 87,5% versus 100%. Schlussfolgerung: Beide Modalitäten zeigten sich sensitiv und spezifisch. Die Stärke des PET/CT liegt weiterhin in der Diagnostik des Lymphknotenbefalls wohingegen eine Multifokalität sowie das T-Stadium besser mittels MRM erkannt werden können. Die Durchführung beider Modalitäten könnte trotz höherer Kosten das therapeutische Vorgehen verändern und sollte in der Routine häufiger erwogen werden.

Keywords: Mammakarzinom, MR Mammographie, PET/CT, Staging

Korrespondierender Autor: Kinner S

Uniklinik Essen, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie und Neuroradiologie, Hufelandstrasse 55, 45122 Essen

E-Mail: Sonja.Kinner@uni-due.de