Rofo 2012; 184 - VO306_5
DOI: 10.1055/s-0032-1311188

Einfluss von hepatischer Steatose und Fibrose auf die segmentale Leberhypertrophie nach perkutaner Pfortaderembolisation

A Koops 1, E Ramcic-Hakimi 1, H Ittrich 1, CR Habermann 1, G Adam 1
  • 1Universitätsklinkum Hamburg-Eppendorf, Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Hamburg

Ziele: Die Pfortaderembolisation ermöglicht die Induktion einer segmentalen Leberhypertrophie bei initial inoperablen Lebermalignomen. Ziel der Studie ist die Analyse des Einflusses von Steatosis hepatis und portaler Fibrose auf die relative und absolute Hypertrophie des links-lateralen Lebersegmentes bei Patienten vor geplanter erweiterter rechtsseitiger Hemihepatektomie. Methode: Ausgewertet wurden sämtliche histologische Befunde präinterventioneller Biopsien oder der Resektionsproben zu 67 Patienten, die eine Pfortaderembolisation wegen initial irresektabler Lebermalignome erhielten. Zur Pfortaderembolisation wurden sämtliche Pfortaderäste der Segmente 4 bis 8 langstreckig mit Histoacryl embolisiert. Die Volumetrie erfolgte mittels CT vor und 4 Wochen nach Embolisation, ggf. alle 2–4 Wochen wiederholt, bis das Gewicht des voraussichtlichen Leberrestes einen Anteil von 0,8% des Körpergewichtes überschritt. Zum Vergleich der Diagnosen und Stadien der Steatosis hepatis sowie portalen Fibrose mit den Hypertrophieraten wurden Levene-T-Tests und Student-T-Tests errechnet. Ergebnis: Eine Steatosis hepatis fand sich in 39 (58%) der Patienten (graduiert als leicht in 35, moderat in 3 und schwer in 1 Fall), portale Fibrose fand sich in 26 (39%) der Patienten (graduiert als leicht in 18, moderat in 2, schwer in 2 und als Zirrhose in 2 Fällen). Ohne Steatose ergab sich ein Volumenzuwachs von 74% nach 28 Tagen (2,45%/d), mit Steatose nur 50% nach im Mittel 39 Tagen (1,6%/d). Diese absoluten und relativen Differenzen waren statistisch signifikant (p<0,05), wohingegen sich keine signifikanten Veränderungen im links-lateralen Volumenzuwachs ergab zwischen Patienten ohne (58%) oder mit (64%) portaler Fibrose. Schlussfolgerung: Die Steatosis hepatis reduziert die hypertrophe Regenerationsfähigkeit der Leber nach Pfortaderembolisation. Andererseits ergeben sich für den eher chronischen Leberschaden einer – in dieser Studie zumeist leichten – portalen Fibrose keine signifikanten Limitationen in der Hypertrophie.

Keywords: Hemihepatektomie, Pfortaderembolisation, Leberhypertrophie, Steatosis hepatis, portale Fibrose

Korrespondierender Autor: Koops A

Universitätsklinkum Hamburg-Eppendorf, Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Martinistr. 52, 20246 Hamburg

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