Rofo 2012; 184 - VO215_4
DOI: 10.1055/s-0032-1311144

Offenheitsraten und Überleben nach transjugulärem intrahepatischen porto-systemischen Stentshunt (TIPS): Ergebnisse eines Zentrums mit mehr als 500 mittels TIPS behandelten Patienten

H Strunk 1, M Möhlenbruch 1, C Meyer 1, J Trebicka 2, C Streiff 1, K Wilhelm 1, H Schild 1
  • 1Radiologische Universitätsklinik, Bonn
  • 2Universitätsklinik, Klinik für Allgemeine Innere Medizin, Gastroenterologie, Bonn

Ziele: Auswertung der Ergebnisse, des Langzeitverlaufs sowie von Einflussfaktoren auf Offenheit und Überleben nach transjugulärem intrahepatischen porto-systemischen Stentshunt (TIPS). Methode: Seit 1992 bis August 2011 wurde bei 532 Pat. ein TIPS durchgeführt. Erfasst wurden demographische Daten, Ätiologie der Zirrhose, Child-Pugh- Einteilung, Indikation, klinisches Ergebnis und technische Daten der TIPS-Anlage und eventueller Re-Eingriffe. Die Nachsorge bestand in klinischen und farbdopplersonographischen Kontrollen und – wenn pathologisch oder inkonklusiv – mittels Venographie und Druckmessung. Im Rahmen dieser Studie wurden die prospektiv erfassten Daten retrospektiv ausgewertet. Ergebnis: Der initiale technische Erfolg betrug 98%, der sekundäre 100%. Die mittlere Beobachtungsdauer dauerte 61±32 Monate. Die gemittelte primäre Offenheitsrate bezogen auf Wallstents lag bei bei 654±91,4 Tagen verglichen mit 1078±109,5 Tagen bei beschichteten Stents. Die sekundäre Durchgängigkeit nach 5 Jahren war für Wallstents und beschichtete Stents mit 95% fast identisch, wenngleich bei Wallstents wesentlich mehr Reinterventionen notwendig waren. Die Offenheitsrate war bei beiden Stentarten abhängig vom MELD-Score. Die mittlere Überlebenszeit betrug 1645±111 Tage (1478±118 Tage für Wallstents, 998±85 Tage für Viatorr-Stents); die Überlebensraten nach einem Jahr waren für Wallstents und beschichtete Stents gleich (61 vs. 60%). Das Überleben war abhängig vom Alter, CHILD- und MELD-Score, bei Wallstents zusätzlich vom Geschlecht; Frauen hatten eine 34% geringere Mortalität. Schlussfolgerung: Die primäre Offenheitsrate wird durch die Implantation von beschichteten Stents deutlich verbessert, die sekundäre Offenheit ist jedoch weitgehend identisch. Das Überleben ist nicht abhängig vom Stent-Typ; Alter, CHILD- und MELD-Score waren die wichtigsten Einflussfaktoren.

Keywords: Transjugulärer intrahepatischer porto-systemischer Stentshunt (TIPS), Leber, portale Hypertesnion, Zirrhose, Überleben

Korrespondierender Autor: Strunk H

Radiologische Universitätsklinik, Sigmund-Freud-Str. 25, 53105 Bonn

E-Mail: strunk@uni-bonn.de