Rofo 2012; 184 - VO211_1
DOI: 10.1055/s-0032-1311115

Vergleich der diagnostischen Genauigkeit der FDG-PET/CT und der Sonographie bei der Detektion axillärer Lymphknotenmetastasen des Mammakarzinoms

C Riegger 1, A Koeninger 2, V Hartung-Knemeyer 3, F Otterbach 4, R Kimmig 2, A Bockisch 3, M Forsting 5, G Antoch 1, TA Heusner 1
  • 1Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Medizinische Fakultät, Düsseldorf
  • 2Universitätsklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Universität Duisburg-Essen, Medizinische Fakultät, Essen
  • 3Klinik für Nuklearmedizin, Universität Duisburg-Essen, Medizinische Fakultät, Essen
  • 4Institut für Pathologie und Neuropathologie, Universität Duisburg-Essen, Medizinische Fakultät, Essen
  • 5Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie und Neuroradiologie, Universität Duisburg-Essen, Medizinische Fakultät, Essen

Ziele: Ziel der Studie war der retrospektive Vergleich der Diagnostischen Genauigkeit der kontrastmittelgestützten FDG-PET/CT mit dem Ultraschall bei der Detektion axillärer Lymphknotenmetastasen beim Mammakarzinom. Methode: Bei 90 Patienten mit primärem Mammakarzinom wurde eine Ganzkörper-FDG-PET/CT sowie eine axilläre Sonographie durchgeführt. Die ipsilaterale Axilla wurde auf metastatischen Befall hin untersucht. Die Sensitivität, Spezifität, PPV, NPV und diagnostische Genauigkeit beider Methoden wurde ermittelt, statistisch signifikante Unterschiede wurden mittels des McNemar Testes (p<0.05) ermittelt. Es erfolgte eine kompartmentbasierte Auswertung. Außerdem wurde die Zahl der Patienten evaluiert, bei denen ausschließlich mittels FDG-PET/CT extraaxilläre lokoregionäre Lymphknoten detektiert wurden. Für den Befall axillärer Lymphknoten diente die Histopathologie als Goldstandard. Ergebnis: Die Sensitivität, Spezifität, PPV, NPV und diagnostische Genauigkeit der FDG-PET/CT bei der Detektion axillärer Lymphknotenmetastasen betrug 54%, 89%, 77%, 74% und 75%. Die entsprechenden Ergebnisse der Sonographie lagen bei 38%, 78%, 54%, 65%, und 62%. Die FDG-PET/CT war signifikant genauer bei der Detektion axillärer Lymphknotenmetastasen als der axilläre Ultraschall (p=0,0003). Zusätzlich entdeckte die FDG-PET/CT bei 7 Patienten (8%) extraaxilläre, lokoregionäre Lymphknotenmetastasen. Schlussfolgerung: Aufgrund der höheren diagnostischen Genauigkeit der kontrastmittelgestützten FDG-PET/CT bei der Detektion axillärer Lymphknotenmetastasen könnte der axilläre Ultraschall bei Patienten, die eine Ganzkörper-FDG-PET/CT erhalten nicht erforderlich sein. Die FDG-PET/CT hat durch den Nachweis lokoregionärer extraaxillärer Lymphknotenmetastasen bei einer relevanten Anzahl an Patienten zu einem korrekten lokoregionären Staging beigetragen. Insgesamt jedoch kann die FDG-PET/CT wegen ihrer moderaten Sensitivität und diagnostischen Genauigkeit invasive Untersuchungsmethoden zum Staging der Axilla nicht ersetzen.

Keywords: PET/CT, Mammakarzinom, Axilla, Lymphknotenmetastasen, Ultraschall

Korrespondierender Autor: Riegger C

Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Medizinische Fakultät, Moorenstrasse 5, 40225 Düsseldorf

E-Mail: Carolin.Riegger@med.uni-duesseldorf.de