Rofo 2012; 184 - VO209_7
DOI: 10.1055/s-0032-1311107

Bildqualität in der kraniellen Computertomographie (CT): Iterative Rekonstruktion im Vergleich zur Filtered Back-Projection

L Lehmkuhl 1, B Linke 2, L Musayeva 2, C Lücke 2, C Andres 2, B Foldyna 2, M Grothoff 2, S Nitzsche 2, M Gutberlet 2
  • 1Universität Leipzig – Herzzentrum, Diagnostische und interventionelle Radiologie, Leipzig
  • 2Universität Leipzig – Herzzentrum

Ziele: Ziel der Studie war der Vergleich der objektiven und subjektiven Bildqualität von kraniellen Computertomographien, die mittels iterativer Rekonstruktion (IR) und Filtered Back-Projection (FBP) rekonstruiert und unter Anwendung einer Standard-Dosis (StD) bzw. reduzierten Dosis (redD) akquiriert wurden. Methode: Insgesamt wurden 61 Patienten (67±16 Jahre), die aus klinischer Indikation eine kranielle CT im Zeitraum Juli-Sept. 2010 erhielten, eingeschlossen. Bei 35 Patienten erfolgte die Untersuchung mit einer Standard-Dosis (CTDI=58,36 mGy), bei weiteren 26 mit einer 30% reduzierten Dosis (CTDI=46,75 mGy). Die subjektive Bildqualität wurde anhand einer fünfstufigen Skala in den Regionen temporale Hirnrinde, Seitenventrikelhinterhorn, Hirnstamm, Mastoidlamellen und insgesamt bewertet. Die objektive Bildqualität wurde quantitativ über die Standardabweichung von polygonalen ROI-Messungen in fest definierten Regionen (Seitenventrikelhinterhorn, Hirnrinde, Marklager) gemessen, zudem wurden Kontrast/Rausch- (CNR) und Signal/Rausch-Verhältnisse (SNR) bestimmt. Ergebnis: Alle Untersuchungen waren uneingeschränkt diagnostisch verwertbar. Bei der subjektiven Bildqualität zeigten sich keine signifikanten Unterschiede zwischen den StD-FBP- und redD-IR-Rekonstruktionen (p>0,05). In der quantitativen Analyse zeigte sich ein signifikant niedrigeres Bildrauschen in der redD-IR im Vergleich zur StD in den Regionen Seitenventrikelhinterhorn und Hirnrinde, während es im Marklager nur gering niedriger war. Das SNR war hingegen signifikant niedriger für Hirnrinde und Marklager (jeweils p=0,045), während sich das CNR nicht unterschied. Schlussfolgerung: Die Verwendung einer 30% reduzierten Dosis und iterativer Rekonstruktion ergab im Vergleich zur Standard-Dosis und Filtered Back-Projection keinen Unterschied in der subjektiven Bildqualität und dem CNR bei niedrigerem Bildrauschen. Es zeigte sich jedoch partiell ein signifikant niedrigeres SNR, dessen klinische Relevanz nicht abschließend eingeschätzt werden kann.

Keywords: iterative Rekonstruktion, Computer Tomographie, kranial, Kopf, Dosis

Korrespondierender Autor: Lehmkuhl L

Universität Leipzig – Herzzentrum, Diagnostische und interventionelle Radiologie, Strümpellstraße 39, 04289 Leipzig

E-Mail: lukas.lehmkuhl@med.uni-leipzig.de