Rofo 2012; 184 - VO209_5
DOI: 10.1055/s-0032-1311105

Vergleich zwischen Echtzeit MRT- Bildgebung mit radialer K- Raumauslesung und Videofluoroskopie nach erfolgter chirurgischer Korrektur bei velopharyngealer Dysfunktion

MC Larson 1, MJ Kerl 1, RW Bauer 1, S Zhang 2, T Block 3, S Zangos 1, R Hammerstingl 1, TJ Vogl 1, MG Mack 1
  • 1Uniklinik der Goethe Universität, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Frankfurt am Main
  • 2Max-Planck-Institut fpr biophysikalische Chemie, Biomedizinische NMR, Göttingen
  • 3Siemens AG, Healthcare, Erlangen

Ziele: Velopharyngeale Dysfunktion ist ein Krankheitsbild dem viele Ursachen zu Grunde liegen können und wird sehr häufig chirurgisch behandelt.

Nach dem chirurgischen Eingriff erfolgen postoperative Kontrolluntersuchungen mittels Videofluoroskopie, wobei der Abschluss des Gaumensegels an der Rachenhinterwand während dem Sprech- und Schluckvorgang beurteilt wird. Das Ziel unserer Studie bestand darin zu zeigen, dass eine schnelle MRT- Sequenz mit einer der Videofluoroskopie entsprechenden zeitlichen Auflösung (27Hz), bezüglich der Beurteilung des Gaumensegels genauso aussagekräftig ist wie die Videofluoroskopie, ohne dass der Patient einer Strahlenbelastung ausgesetzt ist. Methode: Nach positivem Votum der Ethikkommision unserer Klinik erhielten 25 Patienten eine funktionale Bildgebung im 3.0 T MRT-Scanner sowie die standardmäßigen videofluoroskopischen Aufnahmen im Rahmen der postoperativen Verlaufskontrolle.

Das MRT- Scanprotokoll basierte dabei auf Fast Low- Angle Shot (FLASH) Gradienten- Echo Sequenzen mit radialer K-Raum Abtastung und Sliding-Window Rekonstruktion (5 Subframes), um eine Bildfrequenz von 27Hz (27 Bilder pro Sekunde) zu erlangen. Während des Sprechaktes erfolgte die Bildakquisition in sagittaler und axialer Schnittführung mit einer Schichtdicke von jeweils 8mm, einem TE von 1.97ms, einem TR von 3.95ms, einem Flipwinkel von 20° und einer Matrix von 128 Pixeln. Der velopharyngeale Abschluss während dem Sprechakt, sowie die Bildqualität wurde von zwei Radiologen in beiden Untersuchungsmethoden bewertet. Ergebnis: Die akquirierten MRT- Aufnahmen stellten sich gegenüber den Videofluoroskopieaufnahmen bei einer Messabweichung von 0,16±0,21mm als gleichwertig dar. Die Bildqualität wurde von beiden Radiologen im Konsens als diagnostisch gewertet. Schlussfolgerung: Die funktionelle MRT- Bildgebung zur Beurteilung des Gaumensegels während des Sprechaktes im Rahmen postoperativer Verlaufskontrollen ist der Videofluoroskopie ebenbürtig, ohne dass es dabei zu einer Strahlenbelastung kommt.

Keywords: Velopharyngeale Dysfunktion, Sprechakt, Echtzeit-MRT, Videofluoroskopie

Korrespondierender Autor: Larson MC

Uniklinik der Goethe Universität, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Theodor-Stern-Kai 7, 60590 Frankfurt am Main

E-Mail: maycriss.larson@web.de