Ziele: Bislang ist die Begutachtung platzentarer Morphologie nur durch eine zeitintensive
histomorphologische Analyse zu leisten. Ziel unserer Studie war der Vergleich einer
MR-tomographischen Plazentaanalyse mit der histologischen Aufarbeitung im Mausmodell.
Methode: Die MR-Bildgebung wurde an einem 7T Kleintierscanner (ClinScan, Bruker) durchgeführt.
20 Formalin-fixierte und mit Gadolinium behandelte Mausplazentas wurden mit einer
T2-gewichteten 3D TSE Sequenz untersucht. 10 Plazentas wurden pränatal gestressten
Mäusen (etabliertes Stress-Modell mit Lärmquelle) entnommen, 10 Plazentas stammten
von Kontrolltieren. Das Plazentavolumen und Volumen der funktionellen Zonen (Junktionalzone,
Labyrinth) wurde berechnet. Zum Vergleich wurden 20 Formalin-fixierte und in Paraffin
eingebettete Plazentas (10 gestresst, 10 Kontrollen) durch einen Pathologen histologisch
aufgearbeitet und bezüglich der funktionellen Zonen beurteilt. Unterschiede zwischen
den Gruppen (Stress/Kontrolle) wurden mittels Mann-Whitney U-Test berechnet. Ergebnis: Die funktionellen Zonen der Plazenta konnten im MRT gut abgegrenzt werden. Darüber
hinaus war es möglich, Veränderungen der plazentaren Zonen nach Stressexposition zu
detektieren. Die gestressten Tiere zeigten eine Neigung zur Volumensteigerung des
Labyrinthes gegenüber der Junktionalzone (Ratio 1,9 gestresst vs. 1,3 Kontrolle, p<0,01),
während das Gesamtvolumen der Plazenta unverändert blieb. Diese Beobachtungen konnten
unabhängig auch in der Histologie nachgewiesen werden. Schlussfolgerung: Unsere vorläufigen Ergebnisse zeigen, dass die in vitro MR-Bildgebung der Plazentamorphologie
bei 7T realisierbar ist und Rückschlüsse auf die plazentare Funktion zulässt. Die
Ergebnisse waren vergleichbar mit denen der zeitaufwendigen histologischen Analyse.
Keywords: Plazenta, 7T MRT, Histologie
Korrespondierender Autor: Much CC
Uniklinikum Hamburg-Eppendorf, Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Martinistraße
52, 20246 Hamburg
E-Mail: cmuch@uke.de