Rofo 2012; 184 - VO102_4
DOI: 10.1055/s-0032-1311018

Endovascular Aortic Repair: Talent versus Endurant- Hält der Herausforderer was er verspricht?

B Mensel 1, A Hoene 2, JP Kühn 1, W v. Bernstorff 2, C Rosenberg 1, T Traeger 2, N Hosten 1, R Puls 1
  • 1Universitätsmedizin der Ernst- Moritz- Arndt- Universität Greifswald, Institut für Diagnostische Radiologie und Neuroradiologie, Greifswald
  • 2Universitätsmedizin der Ernst- Moritz- Arndt- Universität Greifswald, Klinik und Poliklinik für Chirurgie Abteilung für Allgemeine Chirurgie, Viszeral-, Thorax- und Gefäß, Greifswald

Ziele: Die kontinuierliche Weiterentwicklung verfügbarer Endografts und ihrer Einführsysteme haben die Indikation für eine endovaskuläre Versorgung von Aortenaneurysmen (EVAR) insbesondere für Patienten mit schwierigen anatomischen Verhältnissen stetig erhöht. In vorliegender Studie wurde der bereits etablierte Talent-Endograft mit dem Modell der nächsten Generation dem Endurant-Endograft unter Berücksichtigung der aorto-iliakalen Anatomie verglichen. Methode: In die Studie wurden 35 Patienten in die Talent-Gruppe und 36 Patienten in die Endurant-Gruppe eingeschlossen. Die aortoiliakale-Anatomie wurde detailliert anhand präinterventioneller CTA-Daten evaluiert. Postinterventionell wurden die Angiographiebilder, die postinterventionelle CTA und die Krankenakte der Patienten ausgewertet und die 30-Tages-Ergebnisse verglichen. Ergebnis: In der Endurantgruppe wurden signifikant mehr Patienten mit einem Kinking der Beckenachsen (15 bzw. 5 Patienten, p=0,017), sowie mit tendentiell um durchschnittlich 0,75cm kürzeren Aneurysmahälsen (p=0,08) therapiert. Die primäre technische Erfolgsrate betrug in der Talent-Gruppe 91,4% und in der Endurant-Gruppe 100% (p=0,115). Primäre Endoleaks Typ 1 traten in der Talent-Gruppe bei 5,7% und in der Endurant-Gruppe bei 2,8% der Patienten auf (p=0,614). Ein Endoleak Typ 3 trat nur in der Talentgruppe mit 2,9% auf (p=0,493). Endoleaks Typ 2 traten signifikant seltener in der Endurant-Gruppe mit 8,3% im Vergleich zur Talent-Gruppe mit 28,6% auf (p=0,035). Major- und Minorkomplikationen unterschieden sich in beiden Gruppen nicht signifikant. Schlussfolgerung: Die Kurzzeitergebnisse sind vielversprechend und zeigen einen signifikanten Vorteil bei der Verwendung des Endurant-Stengraftes im Vergleich zum Talent-Modell. Wie kontinuierlich sich diese Effekte nachweisen lassen, werden die Langzeitergebnisse zeigen.

Keywords: EVAR, Endurant, Talent

Korrespondierender Autor: Mensel B

Universitätsmedizin der Ernst- Moritz- Arndt- Universität Greifswald, Institut für Diagnostische Radiologie und Neuroradiologie, Sauerbruchstraße 1, 17489 Greifswald

E-Mail: birger.mensel@uni-greifswald.de