Rofo 2012; 184 - RK207_2
DOI: 10.1055/s-0032-1310688

Staging Muskuloskelettaler Tumoren

IM Nöbauer-Huhmann 1
  • 1Medizinische Universität Wien, Radiologie, Wien

Ist die Diagnose eines malignen primären Knochen- oder Weichteiltumors histologisch gesichert, sollte zum Staging entsprechend den internationalen Empfehlungen ein standardisierter Untersuchungsalgorithmus eingehalten werden.

Das Stadium hängt von radiologisch erhebbaren Faktoren sowie dem histologischen Tumorgrad („G“) ab. Die radiologischen Kriterien umfassen die lokalen Ausdehnung des Tumors („T“), sowie das Vorliegen von befallenen Lymphknoten („N“) und Fernmetastasen („M“), meist pulmonalen Metastasen. Für muskuloskelettale Tumoren existieren zwei unterschiedliche Klassifikationssysteme: Neben der AJCC-Klassifikation gibt es ein chirurgisches Staging der Musculoskeletal Tumor Society (MSCT) nach Enneking, das die lokale Kompartmentsituation und damit die chirurgische Planung und Resektabilität berücksichtigt.

Für das lokale Staging ist in Abhängigkeit der Histologie meist die MRT die Methode der Wahl. Befundet werden muss insbesondere die Ausdehnung des Tumors mit Angabe der Kompartmentbeteiligung in Knochen und Weichteilgewebe, die Beteiligung von Gelenken, Gefäßen und Nerven, und die Beschreibung lokaler Skip-Läsionen. Ein Projektionsröntgen sollte immer vorliegen, in komplexen Regionen ev. eine CT.

Die Strategie zur Erfassung der Gesamtsituation („N“ und „M“) bei malignen Tumoren ist histologieabhängig. Beim Osteosarkom und Ewing-Sarkom, sowie dem dedifferenzierten und mesenchymalen Chondrosarkom werden beispielsweise ein Thorax-CT, ein PET und/oder eine Knochenszintigraphie durchgeführt. Die Rolle der PET/CT wird noch diskutiert.

Lernziele:

  • Kenntnis der aktuellen Untersuchungsstrategien für das Staging von muskuloskelettalen Tumoren

  • Verständnis der Prinzipien und technischen Erfordernisse des lokalen Stagings nach Enneking/MSCT, und richtige Erkennung an Beispielen

  • Richtige Erkennung des TNM-Stadiums maligner Knochen- und Weichteiltumoren

Korrespondierender Autor: Nöbauer-Huhmann IM

Medizinische Universität Wien, Radiologie, Währinger Gürtel 18–20, A-1090, Wien

E-Mail: iris.noebauer@meduniwien.ac.at