Rofo 2012; 184 - RKSP301_1
DOI: 10.1055/s-0032-1310608

Morbiditäts- und Mortalitätskonferenz

T Helmberger 1, HJ Wagner 2
  • 1Klinikum Bogenhausen, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Neuroradiologie und Nuklearmedizin, München
  • 2Vivantes Klinikum, Radiologie und interventionelle Therapie, Berlin

Die Morbiditäts- und Mortalitätskonferenz (M&M) ist fester Bestandteil eines wirksamen Qualitätsmanagements. Die M&M Konferenz ist dabei ein Werkzeug zur Analyse struktureller und inhaltlicher Probleme einer Behandlung, in deren Verlauf es zu drohenden, schwer beherrschbaren oder sogar letalen Komplikationen gekommen ist. Ein komplizierter Therapieverlauf stellt dabei in der Regel kein monokausales Geschehen dar. Für eine zielführende M&M Konferenz ist es deshalb von entscheidender Bedeutung, das meist komplexe Zusammenspiel von diagnostischen und therapeutischen Entscheidungen und derinterdisziplinären Kommunikation unter Berücksichtigung der individuellen Situation eines betroffenen Patienten zu analysieren, ohne dass eine Schuldzuweisung erfolgen soll. Ziel der M&M Analyse ist dabei, Fehler und Fehlerquellen im Prozess zu entdecken und so Strategien zu erarbeiten, wodurch zukünftig prozessbedingte Komplikationen so weit wie möglich vermieden werden können. Wichtig ist dabei, das Bewußtsein für die intrinsische Risiken eigener Entscheidungen und Handlungen sowie die möglichen Fehlerquellen in der interdisziplinären Kommunikation zu entwickeln und zu schärfen.

Nach einer kurzen, prinzipiellen Einführung in die M&M-Konferenz und M&M-Analyse werden Fälle aus dem vaskulären und nicht-vaskulären Interventionsbereich von erfahrenen Interventionsradiologen präsentiert und in einer kritischen Prozessanalyse mit dem Auditorium diskutiert.

Lernziele:

  • Entwickeln von Präventionsstrategien zur rechtzeitigen Erkennung und Vermeidung möglicher Risiken und Komplikationen

  • Einsicht in die Bedeutung einer Morbiditäts- und Mortalitätskonferenz als Werkzeug des Qualitätsmanagements

  • Entwickeln von Strategien für ein eventuellen Komplikationsmanagement

  • Verständnis der prozessorientierten Fehleranalyse von Komplikationen bei interventionellen Eingriffen

Korrespondierender Autor: Helmberger T

Klinikum Bogenhausen, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Neuroradiologie und Nuklearmedizin, Englschalkinger Str. 77, 81925 München

E-Mail: thomas.helmberger@klinikum-muenchen.de