Neuroradiologie Scan 2012; 02(04): 242-243
DOI: 10.1055/s-0032-1310305
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Durale arteriovenöse Fisteln: Kann die MRA die DSA in der Diagnostik ersetzen?

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Publication Date:
01 October 2012 (online)

Patienten mit duralen arteriovenösen Fisteln zeigen eine Fülle von unspezifischen Symptomen, was die klinische Diagnose erschwert. Als Standard in der Diagnostik gilt die selektive Angiografie, da CT und MRT häufig Normalbefunde zeigen. A. Bink et al. gingen nun der Frage nach, ob neuere MRT-Techniken eine nicht invasive Alternative sind.

Die Autoren identifizierten für den Zeitraum 2008 bis 2010 insgesamt 38 Patienten, die sich einer Bildgebung mittels 3-T-MRT unterzogen, wobei das Protokoll optimiert war, um intrakranielle vaskuläre Läsionen zu diagnostizieren. Alle Patienten erhielten dieselben Untersuchungen, die auch eine 3-D-Time-of-Flight-MR-Angiografie (TOF-MRA) und eine kontrastverstärkte MRT beinhalteten. 19 Patienten wiesen dabei durale arteriovenöse Fisteln auf, bei weiteren 19 Patienten war dies nicht der Fall. Alle Teilnehmer hatten sich zudem einer selektiven digitalen Subtraktionsangiografie (DSA) unterzogen.

Drei unabhängige Untersucher, die bezüglich der Klinik der Patienten verblindet waren, begutachteten die Aufnahmen. Sie beurteilten dabei das Vorhandensein, die Lokalisation, die venöse Drainage und die zuführenden Gefäße der duralen arteriovenösen Fisteln. Die Autoren bestimmten in der Folge Sensitivität, Spezifität und Genauigkeit der MRA.

Das Durchschnittsalter der Patienten mit Fistel (9 Männer und 10 Frauen) betrug 60,0 Jahre, das der Kontrollen (8 Männer und 11 Frauen) 52,2 Jahre. Die mittlere Zeit zwischen MRA und DSA lag bei 8 Tagen. Für die Detektion duraler arteriovenöser Fisteln betrugen im Falle der MRA verglichen mit der DSA Sensitivität, Spezifität und Genauigkeit für die 3 Untersucher 100 % (Untersucher 1, größte Erfahrung), 84 % (Untersucher 2) und 89 % (Untersucher 3, gleiche Erfahrung wie Untersucher 2), 100 , 86  und 90 % sowie 100 , 92  und 92 %. Bei der Beurteilung der Gefäßarchitektur und bei der Gradeinteilung der Fisteln zeigte die MRA jedoch Limitationen mit Trefferraten bis zu 35 % bei den weniger erfahrenen Untersuchern. Insgesamt erwiesen sich eine geringere Erfahrung, die begrenzte Auflösung der MRT und deren Unfähigkeit, selektiv Arterien darzustellen, als Gründe dieser Limitationen.