Neuroradiologie Scan 2012; 02(04): 241-242
DOI: 10.1055/s-0032-1310303
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„Time-resolved 3D MR Velocity Mapping“ zur Messung des CSF-Flusses bei Hydrozephalus

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Publication Date:
01 October 2012 (online)

Der Hydrozephalus ist unter anderem durch eine aktive Erweiterung des zerebralen Ventrikelsystems gekennzeichnet. A. Stadlbauer et al. haben in einer Studie untersucht, ob das „Time-resolved 3 D MR Velocity Mapping“ in der Lage ist, Unterschiede in der Dynamik des Flusses des Liquor cerebrospinalis (Cerebrospinal Fluid, CSF) innerhalb des Ventrikelsystems zwischen Hydrozephalus-Patienten und gesunden Personen zu detektieren.

Im Rahmen der prospektiven Studie wurden zwischen Mai 2009 und April 2010 bei 21 Patienten mit erweiterten zerebralen Ventrikeln MRT-Daten des Gehirns erhoben. Als Kontrollgruppe dienten 21 freiwillige, nach Alter gematchte, gesunde Individuen. Das „Time-resolved 3 D MR Velocity Mapping“ erfolgte unter Verwendung einer 3-D-PC-Sequenz. In Abhängigkeit davon, ob der CSF-Fluss eine verminderte oder erhöhte Dynamik im Vergleich zu der Kontrollgruppe aufwies, klassifizierten die Autoren diesen als hypomotilen Fluss oder hypermotilen Fluss. Die diagnostische Effektivität wurde mit derjenigen der „2 D cine PC-MRI“ verglichen.

Das Durchschnittsalter der Hydrozephalus-Patienten betrug 64,5±16,3 Jahre (Spanne: 38 – 86 Jahre), das der Kontrollgruppe 60,5±11,9 Jahre (Spanne: 35 – 83 Jahre). Außer bei der Feststellung einer Aquäduktstenose, war die diagnostische Effektivität des „Velocity Mapping“ gegenüber dem „2 D PC-MRI“ signifikant höher. Im Vergleich zu den Teilnehmern der Kontrollgruppe zeigten 7 der 21 Patienten einen hypomotilen CSF-Fluss, 7 einen normalen und weitere 7 einen hypermotilen Fluss. Sechs Patienten aus der Gruppe mit hypomotilem CSF-Fluss wiesen einen nicht kommunizierenden Hydrozephalus aufgrund einer Aquäduktstenose auf. Ein Patient war durch einen oszillierenden Fluss zwischen lateralen Ventrikeln gekennzeichnet (nach Kraniotomie aufgrund einer intrakraniellen Blutung). Von den 7 Patienten mit normalem CSF-Fluss wiesen 6 einen Hydrocephalus ex vacuo aufgrund einer Hirnatrophie auf. Bei 1 50-jährigen Mann, der sich 10 Jahre zuvor einer Ventrikulostomie unterzogen hatte, war ein CSF-Fluss durch die Öffnung feststellbar. Drei Patienten mit hypermotilem Fluss hatten einen Normaldruckhydrozephalus, 3 hatten Demenz und bei 1 Patienten blieb die Diagnose unklar.