Zusammenfassung
In der Behandlung höhergradiger hirneigener Tumoren muss man verlässlich beurteilen
können, wie die Tumoren auf die Therapie ansprechen. Dies gilt für den klinischen
Alltag und klinische Studien gleichermaßen. Die klassische Beurteilung des Therapieansprechens
anhand der Macdonald-Kriterien wird den komplexer werdenden neuroonkologischen Therapien
mit oft antiangiogen wirkenden Substanzen jedoch häufig nicht gerecht. Beispielsweise
blieben für die korrekte radiologische Beurteilung wichtige Phänomene wie Pseudoprogression
und T2-Progress bislang unberücksichtigt. Die Arbeitsgruppe „Response Assessment in
Neuro-Oncology (RANO)“ hat daher neue Kriterien (RANO-Kriterien) erarbeitet, die sowohl
radiologische Besonderheiten neuer Therapieregime berücksichtigen als auch eine Standardisierung
der Auswertung klinischer Studien ermöglichen soll. Im folgenden Artikel wird ein
Überblick über die wichtigsten Neuerungen gegeben, welche für den Radiologen bei der
Befundung unmittelbar eine Rolle spielen.
Abstract
Reliable treatment response assessment is crucial for the treatment of high-grade
glioma within clinical studies as well as for daily clinical decision making. The
traditionally used Macdonald-Criteria often do not meet the needs of more complex
oncologic therapies, especially antangiogenic therapies. For example, important radiologic
phenomena such as pseudoprogression and T2-progress were not considered in Macdonald-Criteria.
Therefore the working group for Response Assessment in Neuro-Oncology (RANO) has established
new criteria that take into account the specifics of new therapy regimes and new standards
fort the response assessment within clinical trials. In this article the most important
innovations caused by the RANO-Criteria that play a direct role for the daily radiological
work are summarized.
Keywords
Malignant glioma - Macdonald-Criteria - RANO-Criteria - pseudoprogression - pseudoresponse