Pneumologie 2012; 66(08): 493-496
DOI: 10.1055/s-0032-1310053
Standpunkt
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Der neue GOLD-Bericht 2011

The New GOLD Document
P. Kardos
1   Gemeinschaftspraxis und Zentrum für Allergologie, Pneumologie, Schlafmedizin an der Klinik Maingau, Frankfurt/Main
,
C. Vogelmeier
2   Universitätsklinikum Gießen und Marburg, Standort Marburg
,
H. Worth
3   Medizinische Klinik 1, Klinikum Fürth
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Publication History

eingereicht 21 June 2012

akzeptiert nach Revision 28 June 2012

Publication Date:
08 August 2012 (online)

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Am 30.12.2011 veröffentlichte GOLD (Global Initiative for Chronic Obstructive Lung Disease) die neue, wesentlich veränderte Version des Dokuments, das häufig Leitlinie genannt wird. Die Initiative selbst erhebt diesen Anspruch zwar nicht, die deutschen Leitlinien (NVL http://www.copd.versorgungsleitlinien.de/ und DGP [1]), aber auch weltweite nationale Leitlinien (zum Beispiel [2]: ATS/ERS „position paper“) basieren weitestgehend auf den GOLD-Empfehlungen.

Die äußerst erfolgreiche Initiative geht auf das Jahr 2001 zurück. Die vorletzte wesentliche Änderung von GOLD erfolgte 2006. Die GOLD-Empfehlungen zur Definition, Schweregrade und Stufentherapie werden weltweit nicht nur in der klinischen Praxis, sondern auch für das Design zahlreicher COPD-Studien – darunter auch aller Zulassungsstudien neuerer Medikamente – genützt.

In der vorliegenden Überarbeitung wird anstelle der auf Basis der FEV1 durchgeführten Schweregradeinteilung eine Klassifikation mit den Komponenten Symptomatik, Lungenfunktion und Exazerbationshäufigkeit vorgeschlagen. Hiermit verbunden werden bisherige Empfehlungen zur Therapie modifiziert. Daher stellt sich für den deutschen Arzt die dringende Frage: Welchen Einfluss hat die Änderung auf meine diagnostische Einschätzung und mein Therapieverhalten?