Neuroradiologie Scan 2012; 02(03): 165-166
DOI: 10.1055/s-0032-1309932
Aktuell
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Was leisten „single-slab“-3-D-MRT-Sequenzen bei Hirnmetastasen?

Further Information

Publication History

Publication Date:
15 July 2012 (online)

Für die Darstellung zerebraler Metastasen werden verbreitet T1w Sequenzen, mit bzw. ohne Kontrastverstärkungen, eingesetzt. Die „single-slab“-3-D-MR-Technik ist bereits für T1 -  und T2-gewichtete sowie FLAIR-Aufnahmen und nun auch für die Doppel-Inversions-Methode angewendet worden. W. Chen et al. bewerteten 4 3-D-Multikontrast-MRT-Sequenzen in Bezug auf die Darstellung zerebraler Metastasen.

An der prospektiven, nicht verblindeten Studie nahmen 84 Patienten mit einem Durchschnittsalter von 55 Jahren teil. Bei den 31 Frauen und 53 Männern lagen Primärtumoren der Lunge, der Leber und des Magens sowie Nierenzellkarzinome vor. Alle Patienten wurden innerhalb von 6 Monaten in einem 3-T-MRT untersucht. Das MR-Protokoll umfasste 4 „single-slab“-3-D-Sequenzen:

  1. Doppel-Inversion,

  2. nicht kontrastverstärkte T2w FLAIR,

  3. kontrastverstärkte T2w FLAIR und

  4. kontrastverstärkte IR-vorbereitete FSPGR (IR-vorbereitete = Inversion Recovery prepared; FSPGR = Fast Spoiled Gradient-Echo).

Innerhalb von 2 min nach der Kontrastmittelgabe erfolgte die Bildgebung randomisiert, entweder zuerst mit kontrastverstärkter IR-vorbereiteter FSPGR, gefolgt von kontrastverstärkter T2w FLAIR (Gruppe A, n = 49) oder kontrastverstärkter T2w FLAIR als 1. Sequenz, gefolgt von IR-vorbereiteter FSPGR (Gruppe B, n = 35). Insgesamt 10 gesunde Personen bildeten die Kontrollgruppe (Durchschnittsalter: 54 Jahre; 3 Frauen, 7 Männer).

In Gruppe A wurden 154 Metastasen bei 32 Patienten festgestellt. Die Sensitivität der kontrastverstärkten T2w FLAIR-Sequenz erreichte 100 % und die der IR-vorbereiteten FSPGR 79,2 %, wenn anschließend die kontrastverstärkte T2w FLAIR folgte. Die Zahl detektierter Metastasen betrug in Gruppe B 56 bei 24 Patienten. Hier lag die Sensitivität der kontrastverstärkten T2w FLAIR bei 96,4 % und die der IR-vorbereiteten FSPGR bei 83,9 %, wenn zuvor Aufnahmen mit der kontrastverstärkten T2w FLAIR erstellt wurden. Die Unterschiede zwischen beiden Sequenzarten waren nicht signifikant.