Aktuelle Dermatologie 2013; 39(07): 277
DOI: 10.1055/s-0032-1309697
Buchbesprechung
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Buchbesprechung

Contributor(s):
I. Huesemann
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Publication History

Publication Date:
10 July 2013 (online)

Die Herausgeber L. Kowalzick und G. Wagner stellen in dieser Erstauflage 55 dermatologische Fallbeispiele vor, die alle in der Vergangenheit in der „Aktuellen Dermatologie“ bzw. der „Zeitschrift für Dermatologie“ (vereint seit 1999) veröffentlicht wurden. Gesammelt wurden die Kasuistiken innerhalb der letzten 15 Jahre in den städtischen Hautkliniken Bremerhaven und Plauen.

Das Buch orientiert sich dabei am Konzept des problemorientierten bzw. fallbasierten Lernens, welches bereits an einigen deutschen medizinischen Hochschulen etabliert ist. Das zentrale Merkmal dieses pädagogischen Ansatzes besteht darin, dass reale und komplexe Problemstellungen aus dem beruflichen Alltag den Ausgangspunkt des Lernens bilden.

Die ausgewählten Fälle mit einem Schwerpunkt auf onkologischen, operativen und entzündlichen Hauterkrankungen sind in 13 Kapitel unterteilt. Diese umfassen die Themen granulomatöse Erkrankungen, Vaskulitiden, dermatologische Onkologie, Fotodermatologie, Allergologie, Infektiologie, Psoriasis, Akne und Rosazea, Hautanhangsgebilde, Nävi und gutartige Tumoren, pädiatrische Dermatologie sowie Varia. Vorangestellt wird eine Einleitung mit Ratschlägen zur Erstellung einer Kasuistik. Jedes Krankheitsbild beginnt mit einer Einleitung zum Thema, danach folgen 1 – 2 Kasuistiken mit Anamnese, Histologie, Laborbefunden, weiteren Befunden und Therapie sowie am Ende eine Diskussion. In einigen Fällen schließt sich noch ein Kommentar des Herausgebers zu weiteren Behandlungsoptionen, Nebenwirkungen oder aktuellen Studienergebnissen an. Alle Fälle werden illustriert von überzeugenden klinischen Bildern sowie teilweise histologischen Schnittbildern oder apparativer Bildgebung.

Der vorliegende Band erhebt keinen Anspruch auf umfassende Darstellung der Dermatologie und ersetzt zur Prüfungsvorbereitung sicherlich kein dermatologisches Standardwerk. Es ermöglicht dem interessierten Leser aber eine klinische Herangehensweise an viele Hauterkrankungen, die den Umgang mit diesen Krankheitsbildern im medizinischen Alltag erleichtern und differenzialdiagnostische Überlegungen schulen können. Anhand der Kasuistiken wird dem Leser das Krankheitsbild anschaulich demonstriert und ein „Wiedererkennen“ im Alltag erleichtert. Daher kann dieses Buch neben einem dermatologischen Standardwerk einen wichtigen Platz in der Prüfungsvorbereitung für den Facharzt einnehmen. Außerdem bietet es eine Hilfestellung für das Erstellen einer eigenen Kasuistik für z. B. dermatologische Kongresse oder Fachzeitschriften.

I. Huesemann, Wiesbaden