Fetale Überwachung durch nichtinvasives fetales Langzeit-EKG/CTG (MONICA AN24™) Klinische Diagnose-Routinen/Detektionsraten nach Entwicklung neuer EKG-Gel-Elektroden

Zielsetzung: Die FHF-Erfassung beim CTG erfolgt mittels US-Dopplersignal bzw. subpartual invasiv über eine Skalpelektrode. Bereits seit längerem wird untersucht, ob die nichtinvasive fetale Elektrokardiografie (fEKG) eine fetale Zustandsdiagnostik ermöglicht [1,2]. Durch Verbesserung der FHF-Detektionsrate [5] und durch „millisekundengenaue“ Evaluation der Herzzeitintervalle [6, 7] wurde das nichtinvasive fEKG in den klinischen Alltag eingeführt [8]. Sowohl bei speziellen diagnostischen Fragestellungen (u.a. AV-Block) [9, 10] als auch in der subpartualen Routine-Überwachung [11, 12] wird das fEKG inzwischen eingesetzt.

Der Monica AN 24 Fetal Holter ist ein Datenrecorder, der ein von abdominal abgeleitetes fEKG mit ausreichend hoher Datenqualität registriert und speichert. Somit ist eine additive Zustandsdiagnostik mittels fetalem Langzeit-EKG/CTG (LZ-fEKG/CTG) möglich.

Ziel unserer Untersuchungen war zum einen die Überarbeitung von Diagnoseroutinen unter Einbeziehung der Möglichkeiten, welche der Monica AN 24 Fetal Holter Datenrecorder bietet. Zum anderen arbeiten wir – unter Anwendung neuer Elektroden/-Gele – an der Verbesserung der Signalqualität, um u.a. eine weitere Anhebung der FHR-Detektionsrate zu erreichen.

Methoden: Selektive Literaturrecherche, Erarbeitung von Diagnoseroutinen zur Anwendung des LZ-fEKG/CTG. Evaluation von temporär pathologischen, konventionellen, antenatalen CTG-Befunden, vorzeitigen Wehen, subjektiv abnehmenden Kindsbewegungen sowie kontinuierlich überwachungspflichtigen fetalen Gefährdungssituationen. Wissenschaftliche Bewertung der EKG/CTG-Daten unter Anwendung einer neuen EKG-Gel-Elektrode im Vergleich zur Standardelektrode (Erstellung eines Studienprotokolls).

Resultate: Es lassen sich in praxi zahlreiche temporär auffällige CTG-Befunde durch das LZ-fEKG/CTG endgültig abklären. In der Überwachungs-Situation bietet das fEKG/CTG ein nichtinvasives, sicheres und für Patientin und Arzt gleichermaßen bequemes Diagnoseinstrument.

Wir präsentieren präliminäre Daten zur EKG-Signalqualität unter Anwendung einer neuen Elektrode inkl. neuem Elektrodengel (ME H98LG, Covidien) gegenüber der Standardelektrode (Blue Sensor VLC, Ambu).

Diskussion: Der Monica AN24 Fetal Holter Datenrecorder ermöglicht verlässlich ein LZ-fEKG/CTG, das bei ausgewählten Fragestellungen zur Entscheidungsfindung beitragen, jedoch bisher etablierte, leitliniengerechte Methoden [4] nicht ersetzen kann. Technische Verbesserungen lassen höhere Detektionsraten erwarten.

Literatur: 1. Breuker HK, Khalili-Brunklaus D, Bolte A. Das abdominale fetale EKG zur prä- und subpartualen Herzfrequenzanalyse. Arch. Gynäk. 221 (1976) 221–235. 2. Carter MC, Gunn P, Beard RW. Fetal heart rate monitoring using the abdominal fetal electrocardiogram. Br J Obstet Gynaecol. (1980) 87(5) 396–401. 3. Menéndez T, Achenbach S, Moshage W, Flüg M, Beinder E, Kollert A, Bittel A, Bachmann K. Pränatale Registrierung fetaler Herzaktionen mit Magnetokardiografie. Z Kardiol (1998) 86 111–118. 4. DGGG-Leitlinie. Anwendung des CTG während Schwangerschaft und Geburt. (2007) Reg-Nr 015–036. 5. Piéri JF, Crowe JA, Hayes-Gill BR, Spencer CJ, Bhogal K, James DK. Compact long-term recorder for the transabdominal foetal and maternal electrocardiogram. Med Biol Eng Comput. 2001 Jan; 39(1):118–25. 6. Chia EL, Ho TF, Rauff M, Yip WC. Cardiac time intervals of normal fetuses using noninvasive fetal electrocardiography. Prenat Diagn. 2005 Jul; 25(7):546–52. 7. Taylor MJ, Smith MJ, Thomas M, Green AR, Cheng F, Oseku-Afful S, Wee LY, Fisk NM, Gardiner HM. Non-invasive fetal electrocardiography in singleton and multiple pregnancies. BJOG. 2003 Jul; 110(7):668–78. 8. Graatsma EM, Jacod BC, van Egmond LA, Mulder EJ, Visser GH. Fetal electrocardiography: feasibility of long-term fetal heart rate recordings. BJOG. 2009 Jan 116(2) 334–7. 9. Fujimoto Y, Matsumoto T, Honda N, Tojo R, Furuya M, Kasai K, Saito S, Mochimaru F, Ishikawa Y. Prenatal diagnosis of long QT syndrome by non-invasive fetal electrocardiography. J Obstet Gynaecol Res. 2009 Jun; 35(3):555–61. 10. Gardiner HM, Belmar C, Pasquini L, Seale A, Thomas M, Dennes W, Taylor MJ, Kulinskaya E, Wimalasundera R. Fetal ECG: a novel predictor of atrioventricular block in anti-Ro positive pregnancies. Heart. 2007 Nov; 93(11):1454–60. Epub 2006 Nov 3. 11. Reinhard J, Hayes-Gill BR, Yi Q, Hatzmann H, Schiermeier S. Signal Quality of Non-Invasive Foetal Electrocardiogram (ECG) During Labour. GebFra. 2009 69, 703–706. 12. Reinhard J, Hayes-Gill BR, Yi Q, Hatzmann H, Schiermeier S. Comparison of non-invasive fetal electrocardiogram to Doppler cardiotocogram during the 1st stage of labor. J Perinat Med. 2010 Mar; 38(2):179–85.