Z Geburtshilfe Neonatol 2012; 216 - P34
DOI: 10.1055/s-0032-1309126

Die Anreicherung von Oxidiertem ‚Low Density Lipoprotein' (oxLDL) und Expression des'lectin-like oxLD' Receptors (LOX-1) in der Plazenta bei Präeklampsia und gesunden Kontrollen

K Sosnowsky 1, 2, R Caspers 1, 2, N Maass 1, B Huppertz 2, W Rath 3, U Pecks 1
  • 1Universitätsklinikum der RWTH, Frauenklinik für Gynäkologie und Geburtsmedizin, Aachen, Germany
  • 2Medizinische Universität Graz, Institut für Zellbiologie, Histologie und Embryologie, Graz, Austria
  • 3Universitätsklinikum der RWTH, Medizinische Fakultät, Aachen, Germany

Fragestellung: OxLDL und sein Rezeptor LOX-1 spielen eine Schlüsselrolle in der Entstehung der Atherosklerose. Da die Präeklampsie Gemeinsamkeiten mit der Pathogenese der Atherosklerose aufweist, stellten wir die Hypothese einer vermehrten Anreicherung von oxLDL und Expression von LOX-1 im plazentaren Gewebe bei Präeklampsie im Vergleich zu nichtbetroffenen Schwangerschaften. Die Untersuchungen wurden durch die Analyse von mütterlichen und fetalen Serumlipid-Konzentrationen ergänzt.

Methodik: OxLDL und LOX-1 wurden in plazentaren Paraffinschnitten von 11 Präeklampsien (PE; 29. bis 36. SSW) und nach schwangerschaftsalter gepaarten Frühgeburten (CN) immunhistochemisch dargestellt. Zehn ‚High Power Field' wurden mit der newCAST Software randomisiert ausgewählt auf die Intensität bewertet. Triglyzeride, Gesamt-Cholesterin, LDL- und HDL-Cholesterin wurden in mütterlichem und fetalem (Nabelschnur) Serum enzymatisch-kolorimetrisch gemessen. Zudem bestimmten wir die fetale oxLDL-Serum-Konzentration im ELISA. Statistische Auswertung: t-Test.

Ergebnis: OxLDL und LOX-1 konnte vor allem im villösen Trophoblast und plazentarem Endothel nachgewiesen werden. Kein Unterschied konnte in der oxLDL-Intensität zwischen PE und CN beobachtet werden. Die LOX-1-Expression zeigte sich insbesondere im Endothel tendenziell erhöht bei PE (p=0,0566). Die fetale Triglyzerid-Konzentration war signifikant (p<0,05), die mütterliche tendenziell erhöht bei PE im Vergleich zu CN (p=0,0851). Andere signifikante Unterschiede der Serumlipidparameter zwischen den beiden Gruppen ließen sich nicht finden.

Schlussfolgerung: Unsere Eingangshypothese einer vermehrten Anreicherung von oxLDL in der Plazenta bei Präeklampsie ließ sich nicht bestätigen. Allerdings spricht eine vermehrte Expression von LOX-1– obwohl nicht signifikant – für eine Aktivierung des plazentaren Endothels bei Präeklampsie. Zudem können wir die bekannte Beobachtung einer mütterlichen und fetalen Dyslipidämie bei der Präeklampsie bestätigen.