Handchir Mikrochir Plast Chir 2012; 44 - A10
DOI: 10.1055/s-0032-1308833

Semiperiareoläres Breastlift

J von Finckenstein 1
  • 1Praxisklinik, Plastische Chirurgie, Starnberg, Deutschland

Einleitung: Die Brustptose ist eine häufige Diagnose in der ästhetischen Brustchirurgie. Je nach Methode sieht das Standardvorgehen Narben vor, die von periareolär über eine Senkrechtnaht bis horizontal im Submammarfaltenverlauf reichen können. Diese Narben schrecken einige Patienten von dem Eingriff ab. Für leichtere Fälle stellen wir eine Methode vor, wo der kraniale semiperiareoläre Zugang derart diskrete Spuren hinterlässt, dass die Sorge vor Narben nicht im Vordergrund steht.

Methoden und Technik: Seit Mai 2007 haben wir bei 24 Patienten mit einer Ptosis Grade I bis II mit einem semiperiareolären Zugang behandelt:

Das Brustgewebe wird subkutan von dem Haut und Unterhautgewebe getrennt Die Brustdrüse wird nach kranial gehoben und plikiert, indem sie auf Höhe der 2.-3. Rippe an die Pectorarlisfaszie angenäht wird. Der dabei nach kranial versetzte Areolarand wird nach Entfernung der kranialen überschüssigen Haut wieder vernäht.

Der Eingriff erfolgt in Tumeszenz und Dämmerschlaf.

Ergebnisse: Bei allen Patienten wurde eine deutlich Areolaversetzung nach kranial erreicht (Durchschnittlich 2cm nach 6 Monaten). Die Brustform war für die ersten 3 Wochen anfänglich „zerknittert“, hängte sich aber nach 3 bis 6 Wochen wieder aus. In einem Fall mussten wir eine Nachblutung revidieren, ein einem anderen Fall kam es zu einem Wundinfekt, der mit einer Lasche für 2 Tage und Antibiotka folgenfrei ausheilte.

Als vorbereitende Maßnahme für eine Brustaugmentation bei ptotischen Brüsten, wo Patientinnen eine klassische Straffung verweigern, ist der semiperiareoläre Zugang ein adäquates Mittel, narbenarme Voraussetzungen zu schaffen, um die Brustwarze an den Ort der maximalen Projektion zu versetzen.

Schlussfolgerung: Das Breastlift von semiperiareolär behebt für sich nicht den Anspruch, alle bisherigen Straffungsoperationen zu ersetzen; bei ausgesuchten Patientinnen es ist vielmehr eine weitere Möglichkeit, die Brustwarze im Falle von moderater Ptose kranialer zu positionieren und dabei die langen Narben der klassischen Straffungsoperationen zu vermeiden.