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DOI: 10.1055/s-0032-1308825
Die Incidenz von Kapselfibrosen nach submuskulärer Mammaaugmentation mit glattwandigen Implantaten
Die Literatur zur Incidenz von Kapselfibrosen unterscheidet für die submuskuläre Mammaaugmentation nicht klar nach glatten oder texturierten Brustimplantaten. Auch die Definition des Begriffs „submuskulär“ ist unterschiedlich. Sie reicht von teilweise unter dem Muskel über „biplane“ bis komplett unter die Muskulatur der Brustwand (M. pectoralis major, M. rectus abdominis und M. serratus anterior).
In einer prospektiven Studie über 6 Jahre haben wir versucht, variable Parameter so weit wie möglich auszuschließen und Mammaaugmentationen ausschließlich mit glattwandigen Implantaten und unter den drei genannten Muskeln durchgeführt.
Vom selben Operateur wurden in Allgemeinnarkose und unterstütztender Lokalanästhesie von einem submammären Zugang durch den M. serratus anterior Implantattaschen unter der Brustwandmuskulatur gebildet, auf Drainagen verzichtet, die Wundhöhle mit Kochsalzlösung gespült und die Implantate eingelegt. Postoperativ wurde jeweils für 48h ein Druckverband angelegt, der dann gegen einen Sport-BH ausgetauscht wurde. Die Patientinnen wurden angewiesen, diesen 6 Wochen 23h tgl. zu tragen.
Im Rahmen der Datendokumentationen aus den Jahren 2004 bis 2009 konnten 151 Patientinnen bei einer medialen Beobachtungszeit von 5 Jahren und einer minimalen von 2 Jahren beobachtet werden. Nur in einem Fall fand sich eine revisionspflichtige Kapselfibrose. Als relevante Komplikation wurden 3 × Pneumothorax im Sinne eines Mantelpneu dokumentiert, in einem Fall musste eine Thoraxdrainage gelegt werden.
Zusammenfassend bietet die Mammaaugmentation mit glatten Implantaten gerade für sehr schlanke Patientinnen mit einem durchschnittlichen BMI von unter 22 bei submuskulären Augmentationen die Möglichkeit von einem kleinen Zugang, Implantate komplett nach submuskulär zu verlegen und durch die bei der subglanulären Augmentation üblichen Komplikationen durch Rippling des Implantatrandes und Sensibilitätsverlust in der Mamille vermieden werden können. Auch Verziehungen der Implantate bei Muskelaktivität war nicht zu beobachten. Der berechtigten Sorge wegen vermehrter postoperativer Schmerzen kann durch einen interkostalen Block mit Naropin begegnet werden.
Insgesamt zeigte sich die submuskuläre Mammaaugmentation mit glattwandigen Silikonimplantaten als eine valente Alternative zur subglandulären Mammaaugmentation mit texturierten Implantaten, auch, und gerade für schlanke Patientinnen ohne wesentliche Mammaptose.