Endoskopie heute 2012; 25 - P38
DOI: 10.1055/s-0032-1308804

Die konfokale Laser Endomikroskopie erlaubt die Unterscheidung zwischen mikroskopischer Kolitis und inaktiver Colitis ulcerosa – eine Fallstudie

H Neumann 1, M Grauer 1, R Atreya 1, P Schroll 1, N Thiem 1, C Günther 1, MF Neurath 1, M Vieth 2
  • 1Medizinische Klinik 1, Universitätsklinikum Erlangen, Erlangen
  • 2Institut für Pathologie, Klinikum Bayreuth, Bayreuth

Einleitung und Ziele: Die mikroskopische Kolitis zeigt ebenso wie die inaktive Colitis ulcerosa keinerlei endoskopisch sichtbare Schleimhautveränderungen und ist somit nur histologisch zu diagnostizieren. Die konfokale Laser Endomikroskopie (CLE) bietet die Möglichkeit das Gewebe des Gastrointestinaltraktes um den 1000-fachen Faktor zu vergrößern und damit die sogenannte optische Biopsie zu gewinnen. Das Ziel dieser Studie war es zu untersuchen, ob die CLE eine Differenzierung zwischen der mikroskopischen Kolitis und der inaktiven Colitis ulcerosa ermöglicht.

Material und Methoden: Prospektiv wurden Patienten mit Diarrhoe eingeschlossen und mittels Fluoreszein-gestützter CLE (Pentax, Hamburg) untersucht. Patienten mit sichtbaren Schleimhautveränderungen, Morbus Crohn und infektiösen Darmerkrankungen wurden ausgeschlossen. Zur Diagnosesicherung erfolgte die Entnahme von Stufenbiopsien mit anschließender histopathologischer Aufarbeitung des Gewebes.

Ergebnisse: Insgesamt wurden 150 Patienten gescreent, von denen schließlich 36 Patienten mit Colitis ulcerosa und 3 Patienten mit mikroskopischer Kolitis (2 kollagene, 1 lymphozytäre) in die Studie eingeschlossen werden konnten. Endomikroskopisch gelang jeweils die in vivo Diagnose verdickter Kollagenbänder bzw. eines deutlichen Lymphozyteninfiltrates. Demgegenüber zeigten sich milde Architektur- und Gefäßveränderungen bei Patienten mit Colitis ulcerosa. Die jeweiligen Veränderungen waren hochspezifisch für die zugrundeliegende Erkrankung.

Schlussfolgerung: Die Endomikroskopie erlaubt die Differenzierung der mikroskopischen Kolitis von der inaktiven Colitis ulcerosa noch während der endoskopischen Untersuchung. Größere Patientenzahlen sind jetzt notwendig, um die entsprechenden Sensitivitäten und Spezifitäten der Untersuchungstechnik zu bestimmen.