Erste Erfahrungen mit einem Prototyp einer EUS-Punktionsbiopsiezange

Hintergrund: Die endosonographisch gesteuerte Punktion von Läsionen zur Gewinnung von zytologischem bzw. histologischem Material ist ein wichtiges Diagnostikum. Hierbei ist von entscheidender Bedeutung eine für den Pathologen aussagekräftige Zytotologie, besser noch eine Gewebeprobe zu gewinnen. Die auf dem Markt vorhandenen Aspirations-Punktionsnadeln erlauben in der Regel nur eine Zytologiegewinnung. Modifikationen dieser im Sinne der Procore-Nadel (Cook-Medical) oder einer miniaturisierten Truecut-Biopsienadel sollen einen höheren Anteil an Gewebeverbände pro Punktion ermöglichen. Einen anderen Ansatz bietet eine Punktionbiopsiezange (Prototyp der Firma MTW), deren Spitze geschliffen ist und die durch ein seitwärts zu öffnendes Maul die Gewebeprobe entnimmt.

Material und Methoden: Wir führten insgesamt 10 Punktionen mit Biopsienentnahmen (5 submucöse RF, 2 Pankreaszysten, 3 paragastrale/paraösophageale LK) durch. Die 2,3mm im Durchmesser große Zange ließ sich bei sehr guter endosonographischer Sichtbarkeit transmural in die jeweilige Läsion vorbringen. Limitationen ergaben sich durch die bislang baulich eingeschränkte Punktionstiefe von maximal 2cm. Bei derben Läsionen war die Positionierung und das Öffnen des Mauls deutlich erschwert. Lymphknoten als auch Pankreaszysten ließen sich sehr gut punktieren und hieraus Gewebe gewinnen. Die Prozeduren wurden jeweils unter antibiotischem Schutz durchgeführt. Komplikationen traten nicht auf.

Schlussfolgerung: Die EUS Punktionsbiopsiezange (Prototyp der Firma MTW) kann aufgrund der Art der Materialgewinnung insbesondere aus der Pankreaszystenwand und von Lymphknoten eine aussagekräftigere Probengewinnung als bei der bislang üblichen EUS-Feinnadelaspiration erzielen. Weitergehende Evaluationen und insbesondere auch Modifikationen des Prototypes (z.B. Verbesserung der eingeschränkten Eindringtiefe der Punktionsbiopsiezange) müssen noch auf den Weg gebracht werden.