Endoskopie heute 2012; 25 - P33
DOI: 10.1055/s-0032-1308799

Stentfixierung mithilfe des OTSC-Systems zur Verhinderung von Stentmigrationen

M Fähndrich 1, M Sandmann 1, M Heike 1
  • 1Klinikum Dortmund, Gastroenterologie und Interventionelle Endoskopie, Dortmund

Hintergrund: Die Stentmigration ist insbesondere bei vollgecoverten selbstexpandierenden Metallstents (SEMS) eines der größten Probleme und liegt lage- und indikationsabhängig bei bis zu 30%. Sowohl verschiedene Stentmodifikationen im Design, als auch die bisherigen Fixierungshilfen erbrachten nur eine unzureichende Senkung der Stentdislokationsrate. Mit dem „over the scope clipping system“ (OTSC-System) steht eine Methode zur Verfügung vollwanddurchgreifend Gewebe dauerhaft zu adaptieren. Aufbauend auf diesen Erfahrungen setzten wir das Clipsystem ein, um eine feste und dauerhafte Fixation des SEMS an die umgebende Wand zu erzielen.

Methode: In 8 Fällen bei benigner Indikation (Anastomoseninsuffizienz, therapierefraktäre Narbenstenose oder Ruptur) in den Lokalisationen Ösophagus, Dünndarm und Rektum erfolgte eine Fixierung des vollgecoverten SEMS mithilfe des OTSC-Systems an die Wand unter Verwendung eines Hakenmauls. Nach Beendigung der Stenttherapie nach durchschnittlich 6 Wochen konnte dieser komplikationslos extrahiert werden, nachdem der Clip vorher mithilfe eines Neodym-YAG Laser destruiert und entfernt wurde.

Ergebnis: Bei allen Patienten gelang die Fixierung des Stents komplikationslos und eine Migration trat hierunter nicht auf. Nach 5–8 Wochen erfolgte durch uns die Entfernung zunächst des OTSC-Systems mittels Laserdestruktion und dann des Stents. Nur in einem Fall musste das OTSC-System bei Lage im proximalen Ösophagussphinkter aufgrund von Intoleranz nach zwei Tagen entfernt und der Stent ohne Fixierung belassen werden.

Schlussfolgerung: Die Anwendung des OTSC-System zur Fixierung eines SEMS stellte sich in unserem Kollektiv als sichere und praktikable Methode dar und konnte zu 100% eine Stentdislokation verhindern. Zur weiteren klinischen Validierung der Anwendung wurde ein OTSC-Register eingerichtet, an das alle Fälle der klinischen Anwendung des OTSC-Systems mit Follow Up gemeldet werden können (www.endodo.de).