Over-the-scope-clip – Applikation ermöglicht eine hohe Verschlussrate bei verschiedenen Arten von gastrointestinalen Perforationen

Hintergrund: Perforationen des Gastrointestinaltraktes während der diagnostischen und therapeutischen Endoskopie können zu einer Vielzahl klinischer Reaktionen, von einem asymptomatischen Verlauf bis hin zu schweren Komplikationen mit Pneumoperitoneum, Hypotonie, Sepsis und Tod führen. Over-the-scope-clips (OTSC) versprechen eine weitere Option zum endoskopischen Perforationsverschluss.

Methoden: Siebzehn konsekutive Patienten mit sichtbaren Perforationen des Gastrointestinaltraktes wurden mittels OTSC behandelt. Das Ziel der retrospektiven Auswertung dieser Patienten waren die Identifikation und Auswertung der Perforationsursache, der Art der Läsion, die geschätzte Größe, Rate an erfolgreichen Verschlüssen, das Langzeitergebnis sowie mögliche Komplikationen.

Ergebnisse: In 11 von 17 Patienten (64,7%) resultierte die OTSC Applikation in einem permanenten Verschluss der Perforation. Diese 11 erfolgreichen Fälle hatten kleinere Länge (5,5±1,9mm, p<0,02), Breite (3,7±0,9mm) und Fläche (21,1±9,1mm²) und wiesen vitale Wundrändern auf. Es wurden 1,1±0,3 OTSC pro Patient benötigt. Die 6 Perforationen mit erfolglosen Versuchen (35,3%) hatten eine größere Länge (13,4±8,8mm, p<0,02), Breite (5±4,5mm) und Fläche (97,6±149mm²). Die Wundränder zeigten sich nekrotisch oder entzündet. Bei diesen Patienten wurden deutlich mehr OTSC verwendet (2,3±0,5, p=0,018).

Diskussion: Der Einsatz von OTSC ermöglicht eine hohe endoskopische Verschlussrate bei Patienten mit makroskopischen Perforationen wenn das Ausmaß der Perforation eine gewisse Größe nicht überschreitet, die Wundränder vital sind und der Einsatz technisch möglich ist.