Endoskopie heute 2012; 25 - P19
DOI: 10.1055/s-0032-1308785

Einfluss des Curriculum Sedierung und Notfallmanagement in der Endoskopie für Pflege- und Assistenzpersonal (DEGEA-Curriculum) auf die Prozess- und Strukturqualität in der gastrointestinalen Endoskopie in Praxen und Kliniken- Ergebnisse einer bundesweiten Umfrage

K Leicht 1, D Schilling 1, U Beilenhoff 2, B Kallinowski 3, E Kern-Waechter 4, J Labenz 5, A Riphaus 6
  • 1Diakoniekrankenhaus GmbH, Medizinische Klinik II, Mannheim
  • 2DEGEA, Ulm
  • 3BNG, Schwetzingen
  • 4ekw.concept, Walldorf
  • 5ALGK, Siegen
  • 6Knappschaftskrankenhaus, Med. Universitätsklinik, Bochum

Einleitung: Nach Veröffentlichung der S3 Leitlinie zur Sedierung in der gastrointestinalen Endoskopie hat die DEGEA ein Curriculum für ein dreitägiges Ausbildungsseminar entwickelt, um den geforderten personellen Voraussetzungen zu entsprechen. Von Januar 2009 bis März 2011 wurden hiernach über 4000 medizinische Fachangestellte oder Pflegekräfte ausgebildet.

Ziele: Die hier vorgestellte Umfrage soll analysieren, ob diese Kurse Einfluss auf die Prozess- und Strukturqualität der Sedierung in der gastrointestinalen Endoskopie genommen haben.

Material und Methode: 2113 Kurs-Teilnehmer, die in der Zeit von Januar 2009 bis Juni 2010den Kurs absolviert haben, erhielten im Zeitraum Oktober/November 2010 einen Fragebogen mit insgesamt 41 Einzelfragen zugesandt, zu folgenden Kategorien:

  • Personalstruktur der Abteilung

  • Räumliche und apparative Strukturen

  • Sedierung und Überwachung peri- postinterventionell

  • Entlass- und Komplikationsmanagement.

Dabei bezogen sich die Fragen jeweils auf die Situation vor und nach dem Kurs, um somit einen Entwicklungsprozess nachvollziehen zu können.

Von allen Teilnehmern war nur ein Fragebogen pro Abteilung gewünscht.

Ergebnisse: 224 auswertbare Fragebögen liegen vor (davon 121 aus Kliniken, 103 aus Praxen). Die Tabelle zeigt den Verlauf einiger ausgewählter Parameter.

Tab.1: Verlauf einiger ausgewählter Parameter

Klinik

Praxis

Personelle Neueinstellungen/Versetzungen gesamt, nach Kurs [%]

42,1

16,5

RR-Messung periinterventionell, vor/nach Kurs [%]

86/98,3

81,6/96,1

RR-Messung postinterventionell, vor/nach Kurs [%]

61,2/80,2

63,1/71,8

EKG-Monitoring periinterventionell, vor/nach Kurs [%]

71,1/88,4

47,6/69,0

Sicherungsaufklärung, vor/nach Kurs [%]

41,0/58,0

68,0/81,0

zeitnahe Dokumentation Medikamente/Vitalparameter, vor/nach Kurs [%]

47,0/68,0

31,0/50,0

Sedierung durch unabhängige 3. Person, vor/nach Kurs [%], hier allerdings nur 105 Bögen aus Kliniken und 84 Bögen aus Praxen verwertbar

28,6/49,5

34,5/50,0

Nutzung ASA-Klassifikation zur präinterventionellen Risikoeinschätzung, vor/nach Kurs [%]

24,0/50,0

40,0/60,0

Dokumentation des Entlassungsstatus, vor/nach Kurs [%]

19,0/41,0

18,0/39,0

Schlussfolgerung: Es zeigt sich, dass sich durch Schulung des Assistenzpersonals sowohl in den Kategorien der Prozess (Dokumentation, Überwachung)- und Strukturqualität (Personalstärke, Ausstattung der Überwachungsräume) deutliche Veränderungen im Sinne einer Verbesserung ergeben haben.