Endoskopie heute 2012; 25 - P18
DOI: 10.1055/s-0032-1308784

Komplikationen der Sedierung in der Endoskopie (Endosonografie)

U Gottschalk 1, C Jenssen 2
  • 1Caritas-Klinik Pankow, Innere Medizin – Gastroenterlogie, Berlin
  • 2Krankenhaus Märkisch Oderland, Innere Medizin – Gastroenterlogie, Strausberg

Auf der Basis des deutschen Endosonografieregisters (www.degum-eus.de) konnten im Verlauf der letzten zwei Jahre 14426 Untersuchungen prospektiv erfasst werden. Neben den untersuchungsbedingten Komplikationen wurden dabei auch die sedierungsbedingten Komplikationen erfasst. Die am häufigsten verwendeten Medikamente waren Midazolam als Monotherapie (n=760), Propofol als Monotherapie (n=3648), Midazolam kombiniert mit Opiaten (n=1456) und die Hauptkombination Midazolam und Propofol (n=6080). In geringer Anzahl noch weitere Substanzen bzw. Intubationsnarkosen zur Anwendung. Die rektalen Endosonografien wurde fast ausschließlich ohne Sedierung durchgeführt. Weiterhin erfolgten Untersuchungen ohne Sedierung bei einigen Risikopatienten, bei Schwangeren und beim Patientenwunsch. Seltene Komplikationen waren Reanimation und Intubation. Zahlenmäßig am häufigsten trat die Senkung des Sauerstoff-Partialdruckes unter 80% auf. Dies wurde in folgender Häufigkeit dokumentiert:

  • Midazolam Monotherapie 1 Fall (0,13%)

  • Propofol Monotherapie 9 Fälle (0,25%)

  • Midazolam und Opiate 3 Fälle (0,21%)

  • Midazolam und Propofol 32 Fälle (0,53%)

Der Verdacht, dass Kombinationen häufig bei länger dauernden Untersuchungen verwendet werden und daher der Anstieg begründet sei, kann bestätigt werden. Bei der Kombination von Midazolam und Propofol war dies bei den diagnostischen Untersuchungen in 0,42%, bei den Punktionen (EUS-FNA) in 0,85% und bei den therapeutischen Eingriffen (EUS-FNI) in 1,03% nachzuweisen. Die Analyse der alleinigen diagnostischen Untersuchungen demonstriert jedoch auch den Verdacht, dass bereits die Kombination der Substanzen das Risiko steigert. So traten bei der Midazolam-Monotherapie in 0,0% und bei der Propofol-Monotherapie in 0,28% Abfälle des Sauerstoff-Partialdruckes unter 80% auf. Bei der Kombination beider Substanzen und alleiniger diagnostischer Untersuchung war dies bereits in 0,42% der Fall. Für Signifikanzberechnungen sind die Fallzahlen jedoch noch immer insgesamt zu gering, so dass eine, die gesamte gastroenterologische Endoskopie erfassende, Auswertung angestrebt werden sollte.