Endoskopie heute 2012; 25 - P16
DOI: 10.1055/s-0032-1308782

Laugenverätzung des Ösophagus und oberen Jejunums bei Z.n. Gastrektomie. Therapieverlauf und Management der Komplikationen

F Wagner 1, R Jakobs 1
  • 1Klinikum Ludwigshafen, Medizinische Klinik C, Ludwigshafen am Rhein

Einleitung: Laugenverätzungen des Ösophagus können ausgeprägten Strikturen der Speiseröhre mit langwierigen Krankheitsverläufen verursachen. Wir berichten über den seltenen Fall einer Patientin, welche im Vorfeld eine Gastrektomie erhalten hatte.

Fallbericht: Eine 51-jährige Patientin wurde 06/2011 notfallmäßig in unsere Abteilung aufgenommen, nachdem sie zuvor in akzidentieller Absicht Rohrreiniger getrunken hatte. Verkomplizierend war im Vorfeld 2004 eine Billroth II Operation und 2005 eine totale Gastrektomie mit Ösophago-Jejunostomie bei einem perforierten Dünndarmulcus durchgeführt worden. Nach initial intensivmedizinischer Stabilisierung kam es im weiteren Verlauf zu einer langstreckigen Stenosierung des Ösophagus und des oberen Jejunums. Neben mehrfachen Bougierungen war auch die Anlage eines teilgecoverten Polyflexstents (25×120mm) bei Perforation nötig.

Beispielhaft werden anhand der multiplen endoskopischen Interventionen die aktuellen Möglichkeiten und Grenzen der interventionellen Endoskopie bei diesem schweren Krankheitsbild erörtert. Die verbleibenden operativen Optionen und das interdisziplinäre präoperative Management in Hinblick auf die ausgeprägte Kachexie sind weitere Schwerpunkte dieses Fallberichts.