Endoskopie heute 2012; 25 - P2
DOI: 10.1055/s-0032-1308768

Dynamische Erfassung der Tumormikrovaskularisation während der intraarteriellen Chemoembolisation mit Degradable Starch Microspheres (DSM-TACE) von HCC-Läsionen mittels CEUS

P Wiggermann 1, F Klebl 2, EM Jung 1, C Stroszczynski 1
  • 1Universitätsklinikum Regensburg, Institut für Röntgendiagnostik, Regensburg
  • 2Universitätsklinikum Regensburg, Innere Medizin, Regensburg

Zielsetzung: Evaluation und Quantifizierung der transienten Gefäßokklusion mithilfe der kontrastmittelverstärkten Ultraschalldiagnostik (CEUS) während der intraarteriellen Chemoembolisation mit EmboCept®S (DSM-TACE) von HCC-Läsionen

Material und Methodik: Mit 32 CEUS-Untersuchungen bei 4 Patienten im Rahmen der DSM-TACE (450mg Amilomer/50mg Epirubicin) von HCC-Läsionen (4 Herde; 10mm-35mm, Mittel 17mm) wurde die Tumormikrovaskularisation dynamisch dokumentiert. Es erfolgte eine Dokumentation durch intraarterielle Ultraschall-Kontrastmittelgabe (1ml SonoVue®/BRACCO) intermittierend alle 30 Min über 2 Std. sowie nach i.v. Applikation von 2,4ml vor der Embolisation und zur Kontrolle nach 24h. Digitale Cine-Loops wurden mit einer Perfusions-Software bezüglich der Parameter relativer Blutfluss (RBF) und relative Blutflussvolumen (RBV) ausgewertet. Alle Ultraschalluntersuchungen wurden standarisiert mit einer Multifrequenzsonde (1–5MHz, LOGIQ E9/GE) durchgeführt.

Ergebnisse: Sowohl der RBF als auch das RBV im HCC Herd lagen im Durchschnitt unmittelbar nach der Embolisation um >90% und damit signifikant unter ihrem Ausgangswert (p=0,001 bzw. p=0,0003). In den Verlaufskontrollen nach 30, 60 90 und 120min wurde eine wieder zunehmende Mikrovaskularisation in den HCC Herden dokumentiert. Der RBF stieg auf ein Maximum von 130% vom Ausgangswert 60 Minuten nach der Embolisation. Das RBV zeigte einen kontinuierlichen Anstieg auf bis zu 82,8% vom Ausgangswert. In der Kontrolle nach 24 Stunden konnte dann mittels CEUS eine signifikante Reduktion der Tumormikrovaskularisation dokumentierte werden. Dabei kam es zu einer signifikanten Abnahme sowohl des RBF und als auch des RBV (36,30% bzw. 10,60%; p<0,05) der HCC-Läsionen im Vergleich zum Ausgangsbefund.

Schlussfolgerungen: Es konnte erstmals die transiente Okklusion der arteriellen Tumorgefäße bis auf die Ebene der kapillären Mikrovaskularisation der HCC-Läsionen bei DSM-TACE in vivo am Patienten dokumentiert und quantifiziert werden.