Die diagnostische Bedeutung des endoskopischen Ultraschalls bei Primär Sklerosierender Cholangitis: eine prospektive Pilotstudie

Hintergrund: Die Diagnosesicherung einer Primär Sklerosierenden Cholangitis (PSC) ohne Vorhandensein einer dominanten Stenose kann im klinischen Alltag eine Herausforderung darstellen. Gerade die Leberbiopsie und die endoskopisch-retrograde Cholangiopankreatikografie (ERCP) als diagnostische Verfahren bei Patienten mit einer cholestatischen Hepatopathie gehen mit einem signifikanten Interventionsrisiko einher. Ziel dieser Studie war es zu untersuchen, ob der endoskopische Ultraschall (EUS) eine diagnostisch wertvolle Methode für Patienten mit möglicher PSC ist.

Patienten und Methoden: Im Rahmen dieser prospektiven Studie wurden Patienten mit abklärungswürdiger cholestatischer Hepatopathie gescreent und insgesamt 33 Patienten mit einem signifikant erhöhten Risiko für eine mögliche PSC eingeschlossen. Zusätzlich zur Routinediagnostik (Leberbiopsie und/oder ERCP/MRCP) wurden alle Patienten mittels EUS nach standardisierten Kriterien (Wanddicke, Wandstruktur und Kaliberschwankung des Gallenganges sowie vergrößerten Lymphknoten) untersucht. Die Ergebnisse des EUS hinsichtlich der Verdachtsdiagnose PSC wurden dann mit der definitiven Diagnose verglichen.

Ergebnisse: Unter Zuhilfenahme 4 objektiv evaluierbarer Parameter erzielte der EUS eine Sensitivität von 76,4% und einen positiven prädiktiven Wert von 100%. In 4 Patienten mit rein intrahepatischer Manifestation der PSC war der EUS nicht diagnostisch wegweisend.

Schlussfolgerung: EUS hat bei PSC-Patienten mit extrahepatischer Manifestation einen hohen diagnostischer Wert. Der definitive Nutzen bzw. Platz in einem diagnostischen Algorithmus für Patienten mit möglicher PSC sollte zukünftig weiter evaluiert werden.