Endoskopie heute 2012; 25 - FV10
DOI: 10.1055/s-0032-1308730

Blutungsrisiko der Perkutanen Endoskopischen Gastrostomie (PEG) unter Thrombozytenaggregationshemmung (TAH) – Erfahrungen eines endoskopischen Zentrums

A Meier 1, S Gölder 1, A Probst 1, H Messmann 1
  • 1III. Medizinische Klinik, Augsburg

Hintergrund: Die Perkutane Endoskopische Gastrostomie (PEG) ist als endoskopisches Standardverfahren etabliert. In der Literatur wird das Blutungsrisiko mit 2,5% angegeben (Gastrointest Endosc Clin N Am 1996; 6: 460–65) und die Behandlung deshalb als Hochrisikoeingriff in internationalen Leitlinien angesehen (Gastrointest Endosc 2009; 70:1060–1070). Das Blutungsrisiko der PEG Anlage unter Thrombozytenaggregationshemmung (TAH) wurde bislang nur unzureichend untersucht.

Methoden: In einer retrospektiven Auswertung wurden die PEG Anlagen unserer Klinik im Zeitraum von 07/08 bis 10/09 ausgewertet. Das Kollektiv wurde bezüglich der Einnahme einer TAH und dem Auftreten von relevanten Blutungen ausgewertet.

Ergebnisse: Insgesamt wurden in diesem Zeitraum 189 PEG Anlagen bei 188 Patienten (pts) ausgewertet. Das mittlere Alter der pts betrug 65 Jahre, davon waren 71,8% männlichen Geschlechts. Bei 56 pts (29,8%) bestand zum Zeitpunkt der PEG Anlage eine TAH mit Acetylsalicysäure (ASS). 5 pts (3%) nahmen Clopidogrel ein. Im Gesamtkollektiv wurden 5 relevante Blutungen (2,7%) dokumentiert. Das Blutungsrisiko unter einer TAH mit ASS oder Clopidogrel lag bei 1,6% (1/61) [1,8% (1 pts/56; p=0,3) für ASS und 0% (0 pts/5) für Clopidogrel].

Zusammenfassung: Die Blutungsrate in unserer Studie lag bei 2,7%. Es fand sich für die PEG Anlage unter ASS oder Clopidogrel als Monotherapie keine höhere Blutungsrate als ohne TAH. Wir halten die PEG Anlage unter einer einfachen TAH für ein sicher durchführbares endoskopisches Verfahren.