Gesundheitswesen 2012; 74 - V60
DOI: 10.1055/s-0032-1307324

Lärm in Bildungeinrichtungen – Eine Auswertung an Kölner Schulen und Kitas

C Kaesler 1
  • 1Gesundheitsamt Köln, Infektions- und Umwelthygiene

Hintergrund: Ungünstige raumakustische Bedingungen in Klassenräumen und Vorschuleinrichtungen können die Sprachverständlichkeit negativ beeinflussen und daraus resultierend zu gesundheitlichen Beschwerden der Nutzer führen. Ursache hierfür sind oftmals akustisch defizitäre Räume, d.h. Räume, in denen nicht ausreichend Schall absorbierende Materialien verbaut wurden. Die DIN18041 gibt Sollwerte für eine optimale Sprachverständlichkeit vor.

Anlass: Im Rahmen des Kölner Programms „Aktive Gesundheitsvorsorge“ untersucht das Kölner Gesundheitsamt Schulen und Kindertagesstätten auf die Einhaltung der entsprechenden raumakustischen Vorgaben.

Methode: Über die Messung der Nachhallzeit gemäß der DIN EN ISO 3382 wird überprüft, ob eine ausreichende Sprachverständlichkeit gegeben ist.

Ergebnisse: Insgesamt wurden 241 Messungen der Nachhallzeit in 55 Kindertagesstätten sowie 61 Schulen durchgeführt. Es hat sich gezeigt, dass in 53% der untersuchten Räume die raumakustischen Vorgaben nicht eingehalten wurden. So wurden teilweise Nachhallzeiten bis 3 Sekunden gemessen, die sonst eher in großen Kirchenbauten anzutreffen sind, für Unterrichtsräume aber völlig ungeeignet sind.

Schlussfolgerungen und Ausblick: Diese Untersuchung macht deutlich, dass in einer Vielzahl von Bildungseinrichtungen aus akustischer und somit aus gesundheitlicher Sicht Handlungsbedarf besteht. Hier kann der flächige Einbau von Akustikdeckenplatten mit einem hohen Schallabsorptionsgrad zu einer deutlichen Verbesserung der Sprachverständlichkeit führen. Wichtig ist es, die bereits dokumentierten Mängel abzuarbeiten und – wie in Köln geschehen – die Einhaltung der DIN18041 als pflichtig für Investoren von Bildungseinrichtungen zu machen.