Gesundheitswesen 2012; 74 - V17
DOI: 10.1055/s-0032-1307281

Angebote zur Prävention und Gesundheitsförderung für Männer

G Tempel 1
  • 1Gesundheitsamt Bremen, Kommunale Gesundheitsberichterstattung

Die mittlere Lebenserwartung der Männer liegt um 5–6 Jahre unter der der Frauen. Ein Grund dafür ist, dass sich Männer gesundheitsschädigender und risikobereiter verhalten. So kommen Rauchen oder der Konsum illegaler Suchtmittel bei Männern deutlich häufiger vor. Fast zwei Drittel der Todesfälle aufgrund äußerer Ursachen (ICD/10 S00-T98) und drei Viertel der Suizide (ICD/10 X60-X84) entfallen auf Männer. Ein weiterer Grund sind Expositionen und Belastungen am Arbeitsplatz, denen Männer im besonderen Maße ausgesetzt sind. 91% der Fälle anerkannter Berufskrankheiten, gut 91% der tödlichen Arbeitsunfälle und fast 98% der Todesfälle aufgrund von Berufskrankheiten entfallen auf männliche Berufstätige. Auch beruflich verursachte Krebserkrankungen betreffen fast nur Männer. Der Handlungsbedarf in Sachen Prävention und Gesundheitsförderung für Männer ist also offenkundig.

Trotz größerer Gesundheitsrisiken nutzen Männer entsprechende Angebote wie Vorsorgeuntersuchungen oder Gesundheitskurse immer noch weitaus weniger als Frauen. Dennoch hat Gesundheit für Männer einen gleich hohen Stellenwert wie für Frauen, fehlendes Gesundheitsbewusstsein ist also keine überzeugende Erklärung für die geringere Nutzung. Entscheidender dürfte sein, dass männergerecht konzipierte und kommunizierte Angebote zur Prävention und Gesundheitsförderung bislang die Ausnahme sind.

Der Vortrag greift diese These auf. Dargestellt wird die Inanspruchnahme nicht-kommerzieller Angebote z.B. der Krankenkassen und der Volkshochschulen durch Männer. Daran anknüpfend wird die Angebotsstruktur analysiert. Im Fokus steht die Frage, ob es explizit an Männer adressierte Angebote gibt und wie hoch der Anteil dieser Angebote am Gesamtprogramm ist. Der Vortrag schließt mit Überlegungen zu Prämissen erfolgreicher Prävention und Gesundheitsförderung bei Männern.