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DOI: 10.1055/s-0032-1307271
Vermutete regionale Häufungen von Krebserkrankungen – Methodische Aspekte und Vorgehen des EKR NRW
Die Bewertung regionaler oder lokaler Häufungen von Krebserkrankungen ist gleichermaßen im Fokus von ÖGD und Epidemiologischem Krebsregister. Anfragen hierzu erreichen das EKR NRW in der Regel von betroffenen Bürgern oder Institutionen des ÖGD, die wiederum von Bürgern hierzu angeregt wurden. Häufig besteht die Erwartung, dass das EKR NRW ein systematisches, kleinräumiges Monitoring im Sinne eines Frühwarnsystems durchführt.
Die Beurteilung, ob Häufungen von Krebserkrankungen in einer Region vorliegen, erfolgt über den Abgleich mit den Erkrankungsraten einer angemessenen Vergleichsregion. Damit das Ergebnis belastbar Unterschiede widerspiegeln kann, ist es für das Krebsregister unerlässlich zu prüfen, inwieweit die Erfassung der inzidenten Neuerkrankungen sowohl in der Zielregion wie auch in der Vergleichsregion hinsichtlich Zeit und Raum als ausreichend vollzählig angesehen werden können.
Das Vorgehen bei der quantitativen Beurteilung der regionalen Unterschiede im Hinblick auf Krebsneuerkrankungen ist im EKR NRW abhängig davon, auf welcher räumlichen Aggregationsebene die regionale Häufung vermutet wird. Auf Gemeindeebene ist es dem EKR NRW möglich, die Beurteilung selbst durchzuführen. Liegen Hinweise auf eine regionale Häufung von Krebserkrankungen vor, bietet das EKR NRW ein prospektives Monitoring an.
Anfragen, die Häufungen unterhalb der Gemeindeebene thematisieren (Areale, Straßenzüge, ...) und die Auswertung von Individualdaten erfordern, können unter Nutzung des Datenbestandes des EKR NRW in eigens aufgesetzten Studien wissenschaftlich bewertet werden.
Bei beiden Vorgehensweisen, insbesondere aber bei der Thematisierung vermuteter Häufungen unterhalb der Gemeindeebene, ist die Kooperation des EKR NRW mit dem zuständigen Gesundheitsamt unerlässlich.