Pneumologie 2012; 66 - A2
DOI: 10.1055/s-0032-1306395

Altersabhängigkeit der Fehlerrate bei Probanden und OSAS Patienten in dem Fahrsimulator DASS

U Domanski 1, G Nilius 1, A Apine 1, M Schröder 1, KJ Franke 1, KH Rühle 1
  • 1HELIOS-Klinik Ambrock Hagen Universität Witten-Herdecke

Einleitung: Ein Leitsymptom des obstruktiven Schlaf-Apnoe-Syndroms (OSAS) ist eine Einschränkung der Vigilanz am Tage. Für unbehandelte Patienten ist das Risiko für Unfälle im Straßenverkehr erhöht und gemäß der Fahrerlaubnisverordnung darf ein unbehandelter OSAS- Patient kein Kraftfahrzeug führen. Daher sind objektive und einfach anzuwendende Tests zur Erfassung und Quantifizierung von Vigilanzstörungen und Fahrleistungen im klinischen Alltag des Schlaflabors notwendig. Der Divided Attention Steering Simulator (DASS) ist der häufigste angewandte Test zur Erfassung von Fahrleistungen. Ziel dieser Untersuchung ist es, altersabhängige Normwerte an schlafgesunden Probanden zu ermitteln und diese von Fahrleistungen von polysomnographisch diagnostizierten OSAS Patienten abzugrenzen.

Methodik: 61 schlafgesunde Probanden (21Männer, 40 Frauen, mittleres Alter 41,2±13,7Jahre, BMI: 26,1±4,4kg/m2, ESS: 4,3±2,5) und 53 OSAS Patienten (42Männer, 11 Frauen, mittleres Alter 52,0±8,7Jahre, BMI: 31,6,1±6,5kg/m2, ESS: 12,1±5,0, AHI: 34,9±29,8n/h) durchliefen den DASS Test. Dabei muss in einer einfachen Computergrafik mittels Drehen an einem Lenkrad einer Ideallinie gefolgt werden. Zusätzliche Aufmerksamkeit wird durch am Bildschirmrand auftauchende Zeichen, die mit Knopfdruck bestätigt werden müssen, gefordert. Die Standardabweichung der Abweichung von der Ideallinie und die Reaktionszeit auf Ereignisse werden abhängig von Alter und Geschlecht und, im Falle der Patienten, dem AHI ermittelt.

Ergebnisse: Bei den Schlafgesunden zeigt sich eine Erhöhung der Reaktionszeit und der Fehlerrate in Abhängigkeit vom Alter bei beiden Geschlechtern. Ebenfalls zeigt sich eine leichte Zunahme mit dem Alter in der Abweichung von der Ideallinie, deutlicher bei weiblichen Probanden.

Die OSAS Patienten haben eine deutlich höhere Reaktionszeit und Abweichung von der Ideallinie als die entsprechende Altersgruppe der Probanden.

Schlussfolgerungen: Die Fehlerrate im DASS zeigt bei schlafgesunden Probanden eine Abhängigkeit vom Lebensalter. Dies ist bei der Interpretation von Ergebnissen für Fahrsimulatoren zu beachten. Die Erstellung von altersadjustierten Normalwerten für Fahrsimulatoren ist zu fordern. Zudem scheint der DASS zur Erfassung von Vigilanzstörungen und Fahrleistungen bei OSAS Patienten geeignet zu sein.