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DOI: 10.1055/s-0032-1306254
Kryokonservierung von Eizellen und Ovarialgewebe: Neues aus der Forschung
Aggressive Chemotherapie und Radiotherapie im Rahmen der Behandlung einer malignen Erkrankung führen häufig zu Infertilität, unter welcher viele Patientinnen leiden. In den letzten Jahren wurden Strategien zur Fertilitätsprotektion entwickelt. Dazu gehören die Kryokonservierung von unbefruchteten Eizellen und die Kryokonservierung von Ovarialgewebe. Die Kryokonservierung von unbefruchteten Eizellen ist kryotechnisch schwieriger als die Kryokonservierung von Embryonen, hat aber für jüngere Patientinnen den Vorteil, dass zum Zeitpunkt der Eizellentnahme kein männlicher Partner benötigt wird. Neuere Studien zeigen, dass zur Konservierung der unbefruchteten Eizellen die Methode der Vitrifikation der des langsamen Einfrierens vorzuziehen ist. Eine größere Anzahl von Eizellen können jedoch erst nach Stimulationstherapie gewonnen werden, was eine Verschiebung der Chemotherapie bedingt. Zudem ist die Methode nicht als fertilitätserhaltende Maßnahme bei präpubertären Mädchen geeignet. Hier und um eine Verschiebung der Chemotherapie zu vermeiden bietet sich die Kryokonservierung von Ovarialgewebe an. Dies ist einfach und erfolgreich, was die erste Geburt eines Kindes in Deutschland in 2011 nach Anwendung der Methode belegt. Auch bei der Gefahr der Kontamination des Gewebes mit Krebszellen, die eine Retransplantation verbietet, ist die Kryokonservierung des Ovarialgewebes sinnvoll, da neue Methoden zur in vitro Reifung mit großer Wahrscheinlichkeit in der Lage sind, auch diesen Patientinnen zu einem eigenen Kind zu verhelfen.