Einleitung: Durch Zuordnung von Strahlendosis und Normalorganen/Teilen von Normalorganen zu den
beobachteten Therapiefolgen sollen in Abhängigkeit von Alter und Behandlungsmodalitäten
Organtoleranzdosen etabliert werden mit dem Ziel, die Therapierichtlinien hinsichtlich
der Strahlentherapie und ihrer Wechselwirkungen mit anderen Therapiemodalitäten in
künftigen GPOH-Studien zu optimieren. Darüber hinaus können aus den Daten individuelle
Warnmeldungen generiert werden.
Methode: In dem Register zur Erfassung radiogener Spätfolgen bei Kindern und Jugendlichen
(RiSK) werden detaillierte Bestrahlungsdaten sowie die Neben – und Nachwirkungen der
Strahlentherapie studienübergreifend im Rahmen der Therapieoptimierungsstudien der
GPOH multizentrisch prospektiv erfasst und ausgewertet.
Ergebnisse: Im Januar 2012 waren 1423 Patienten aus 62 Strahlentherapiezentren rekrutiert. Es
lagen 1409 Bestrahlungsdokumentationen, 1108 Dokumentationen der Akuttoxizität und
2989 Dokumentationen der chronischen Toxizität vor. Es liegen publizierte Analysen
zur Akuttoxizität von Speicheldrüsen, Leber, Lunge, Haut, unterem Gastrointestinaltrakt
und Harnblase sowie zur chronischen Toxizität von Schilddrüse und Nieren vor. Weitere
Analysen und Publikationen sind in Vorbereitung.
Schlussfolgerungen: Für weitergehende Analysen mit Berücksichtigung von Subgruppen (Alter, Geschlecht,
Zeit des Auftretens und Verlauf von Nebenwirkungen, Kombinationstherapien mit Chemotherapie
und/oder Operation, Dosis, Fraktionierung etc.) ist eine Fortsetzung der Rekrutierung
und ein längeres Follow-up erforderlich. Die Studie kann eine Optimierung von Behandlungsempfehlungen
in künftigen klinischen Studien, eine verbesserte Information betroffener Kinder und
Eltern sowie Modifikationen der Nachsorgeuntersuchungen erbringen.