Zusammenfassung
Einleitung: Der Gesundheitsmonitor der Bertelsmann Stiftung erhebt seit 2001 in regelmäßigen Abständen
bevölkerungsrepräsentative Daten zu verschiedenen Aspekten der Gesundheitsversorgung.
Erstmalig wurde in der Befragungswelle 2011 der Themenkomplex Versorgung am Lebensende
integriert.
Methodik: Standardisierte schriftliche Befragung von 1782 gesetzlich versicherten Personen in
Deutschland. Die Datenauswertung erfolgte deskriptiv, zusätzlich wurden bivariate
und multivariate Analysen zu Einflüssen sozioökonomischer und gesundheitsbezogener
Merkmale durchgeführt.
Ergebnisse: Die Ergebnisse geben die Sichtweisen und Einstellungen der Befragten wieder, was Sterben
unter würdigen Bedingungen bedeutet und welche Faktoren wichtig sind, dies zu ermöglichen.
Weiterhin wird der Anteil der Menschen, die (k)eine Patientenverfügung verfasst haben,
erhoben sowie wesentliche Gründe für beziehungsweise gegen das Verfassen einer Patientenverfügung
erörtert. Zuletzt wird das Meinungsbild der Bevölkerung zur Palliativversorgung beleuchtet
– was verstehen Menschen darunter und wie wurde ihre Ansicht geprägt?
Diskussion: Die erhobenen Ergebnisse werden vor dem Hintergrund des aktuellen Forschungsstands
diskutiert sowie in den Kontext der fachlichen und gesundheitspolitischen Entwicklungen
gestellt, wie z. B. der Charta zur Betreuung Schwerstkranker und Sterbender.
Abstract
Background: Since 2001 the health monitoring report (Gesundheitsmonitor) of the Bertelsmann Stiftung
periodically conducts surveys on diverse aspects of health care by collecting data
from a representative sample of the German population. In 2011 for the first time
a question module on end of life care was included.
Methods: Standardised survey among 1782 persons insured by the statutory health insurance in
Germany. Data were analysed descriptively with additional bivariate and multivariate
analysis on the impact of socio-economic and health related characteristics.
Results: The results reflect the respondents’ attitudes and preferences related to “dying in
dignity” and factors that are considered relevant to facilitate this. The proportion
of people with or without an advanced directive was assessed and significant reasons
for or against writing an advanced directive were examined. Finally, the image of
palliative care was analysed: what shaped the public opinion and what is people’s
understanding of palliative care?
Discussion: The results obtained were discussed against the background of the current state of
research and placed in the context of recent professional debates and developments
in health policy, such as the charter on the care for the severely ill and the dying
(Charta zur Betreuung Schwerstkranker und Sterbender).
Schlüsselwörter
Palliativmedizin - Versorgung am Lebensende - Patientenverfügung - würdiges Sterben
Keywords
palliative medicine - end-of-life care - advanced directive - dying in dignity