Radiopraxis 2012; 5(1): 35-42
DOI: 10.1055/s-0032-1304019
CRTE – Continuing Radiological Technologist Education
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Die periphere arterielle Verschlusskrankheit – pAVK

R Hutzler
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Publication Date:
19 April 2012 (online)

Der Volksmund nennt sie ”Schaufensterkrankheit“ – der Mediziner nennt sie ”periphere arterielle Verschlusskrankheit“ (pAVK) oder ”Claudicatio intermittens“. Diese chronische Erkrankung der peripheren Arterien betrifft hauptsächlich die unteren Extremitäten, bei jedem 10. Patienten [1] jedoch treten die Beschwerden auch an den oberen Extremitäten auf. Mittlerweile ist die pAVK zu einer Volkskrankheit geworden. Fast 4,5 Millionen Menschen [2] in Deutschland leiden an dieser Krankheit. In etwa 95 % aller Fälle geht der pAVK eine Arteriosklerose voraus. Risikofaktoren sowohl für die Arteriosklerose als auch für die pAVK sind zum einen ein höheres Alter, Bluthochdruck und Zuckerkrankheit, zum anderen aber auch falsche Ernährung und übermäßiger Gebrauch von Genussmitteln. Der größte Risikofaktor hierbei ist das Rauchen, worauf sich auch der Begriff ”Raucherbein“ begründet. In früheren Jahren folgte bei fortgeschrittenem Krankheitsbild fast zwangsläufig eine stufenweise Amputation – bis hin zum Verlust der gesamten Extremität. Heute jedoch gibt es gute Möglichkeiten, vielen Patienten mittels perkutaner transluminaler Angioplastie (Ballondilatation) und eventueller Stentimplantation in der Angiografie dieses Schicksal zu ersparen.

Kernaussagen

  • Eine pAVK ist eine schwerwiegende Erkrankung.

  • Wird eine pAVK nicht gleich erkannt und richtig behandelt, können massive Beschwerden hauptsächlich in den Beinen auftreten, d. h. daraus ergibt sich meistens für die Patienten eine massive Einschränkung der Lebensqualität.

  • Zur Vorbeugung einer pAVK und der vorausgehenden Arteriosklerose ist es sinnvoll, die Anzahl der Risikofaktoren gering zu halten.

  • Eine gesunde Ernährung, ausreichende Bewegung und der Verzicht auf Nikotin machen die Entstehung einer Arteriosklerose unwahrscheinlicher.

  • Treten bereits Beschwerden auf, ist eine rasche Behandlung wichtig.