Hintergrund: Bei Patienten mit chronischen bronchopulmonalen Infekten, insbesondere bei Mukoviszidose,
Bronchiektasen, Zilienfunktiosstörung, aber auch COPD und bei Lungentransplantierten
kommt es zur Infektionen mit verschiedenen Keimen darunter auch mit gramnegativen
Bakterien, wie Pseudomonas aeruginosa. Die natürliche Resistenz der Keime auf die
meisten oralen Antibiotika führt bei akuten Infekten in der Regel zur intravenösen
Antibiotikatherapien. Die zur Verfügung stehenden oralen Antibiotika beschränken sich
auf wenige Präparate aus der Gruppe der Chinolone. Häufige Chinolon-Einsätze führen
jedoch frühzeitig zur Resistenzbildung auch zur Kreuzresistenzen.
Methodik: Klinische Erfahrungen aus dem Bereich der Antibiotikatherapie bei Mukoviszidose mit
dem Schwerpunkt einer inhalativen Medikamentenverabreichung werden zusammengestellt.
Die inhalative Antibiotika-Behandlung einer Erstbesiedlung und einer chronischen Infektion
mit Pseudomonas aeruginosa bei Mukoviszidose zeigt in den letzten Jahren einen großen
Fortschritt. Hochpotente Antibiotika gegen Pseudomonas aeruginosa wie Aminoglykoside
(Tobramycin), Polymyxine (Colistin) oder Monobactame (Aztreonam) können sehr effizient
und nebenwirkungsarm inhalativ verabreicht werden.
Erkenntnisse: Die inhalative Antibiotikatherapie weist eine Reihe von Vorteilen nach, es werden
höhere Sputumspiegel als nach i.v.-Gabe erreicht, es kommt zu einer Deposition vom
Wirkstoff direkt am Ort der Infektion, eine Langzeittherapie (sogar eine Dauertherapie)
ist möglich und das Nebenwirkungsspektum, wie auch die Toxizität sind gering. Durch
neuartige Inhalatoren wird die Deposition der Antibiotikums verbessert, neue Applikationsformen
(Pulverinhalation) sorgen für verkürzte Inhalationszeiten.
Schlussfolgerung: Zusammenführungen der klinischen Erfahrungen aus dem Bereich der Mukoviszidose lassen
durchaus Anwendungsübertragungen zu und somit eine Anwendung inhalativer Antibiotika
nicht nur bei Patienten mit Zystischer Fibrose.