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DOI: 10.1055/s-0032-1302867
Antibiotikainhalation in der Pneumologie, Erfahrungen aus der Mukoviszidosebehandlung
Hintergrund: Bei Patienten mit chronischen bronchopulmonalen Infekten, insbesondere bei Mukoviszidose, Bronchiektasen, Zilienfunktiosstörung, aber auch COPD und bei Lungentransplantierten kommt es zur Infektionen mit verschiedenen Keimen darunter auch mit gramnegativen Bakterien, wie Pseudomonas aeruginosa. Die natürliche Resistenz der Keime auf die meisten oralen Antibiotika führt bei akuten Infekten in der Regel zur intravenösen Antibiotikatherapien. Die zur Verfügung stehenden oralen Antibiotika beschränken sich auf wenige Präparate aus der Gruppe der Chinolone. Häufige Chinolon-Einsätze führen jedoch frühzeitig zur Resistenzbildung auch zur Kreuzresistenzen.
Methodik: Klinische Erfahrungen aus dem Bereich der Antibiotikatherapie bei Mukoviszidose mit dem Schwerpunkt einer inhalativen Medikamentenverabreichung werden zusammengestellt. Die inhalative Antibiotika-Behandlung einer Erstbesiedlung und einer chronischen Infektion mit Pseudomonas aeruginosa bei Mukoviszidose zeigt in den letzten Jahren einen großen Fortschritt. Hochpotente Antibiotika gegen Pseudomonas aeruginosa wie Aminoglykoside (Tobramycin), Polymyxine (Colistin) oder Monobactame (Aztreonam) können sehr effizient und nebenwirkungsarm inhalativ verabreicht werden.
Erkenntnisse: Die inhalative Antibiotikatherapie weist eine Reihe von Vorteilen nach, es werden höhere Sputumspiegel als nach i.v.-Gabe erreicht, es kommt zu einer Deposition vom Wirkstoff direkt am Ort der Infektion, eine Langzeittherapie (sogar eine Dauertherapie) ist möglich und das Nebenwirkungsspektum, wie auch die Toxizität sind gering. Durch neuartige Inhalatoren wird die Deposition der Antibiotikums verbessert, neue Applikationsformen (Pulverinhalation) sorgen für verkürzte Inhalationszeiten.
Schlussfolgerung: Zusammenführungen der klinischen Erfahrungen aus dem Bereich der Mukoviszidose lassen durchaus Anwendungsübertragungen zu und somit eine Anwendung inhalativer Antibiotika nicht nur bei Patienten mit Zystischer Fibrose.