Pneumologie 2012; 66 - P446
DOI: 10.1055/s-0032-1302849

Erfahrungen im ambulanten Management incurabler Pleuraergüsse. Versorgung von 21 Patienten mit Pleurx-Implantation durch eine pneumologischen Praxis

U Steffen 1, M Richter 2
  • 1Pneumologische Gemeinschaftspraxis Wolfsburg
  • 2Städtisches Klinikum Braunschweig, Klinik für Herz-Thorax- und Gefäß-Chirurgie

Fragestellung:

Analyse des Effekts einer permanenten Thorax-Drainagen (Pleurx-System, Fa. Ewimed) auf Palliativ-Betreuung und Pleurodese incurabler Pleuraergüsse.

Methoden:

Retrospektive Auswertung der Daten und Verläufe von insgesamt 21 Patienten, 14Männer, 7 Frauen, die von 10/2008 bis 05/2011 mit einer permanenten Thoraxdrainage versorgt wurden. Durchschnitts-Alter: 76,1 A, (ältester Pat. 88A, jüngste Patn. 62 A.). In allen Fällen bestanden rasch nachlaufende Pleuraergüsse die wöchentliche Entlastungs-Punktionen erforderlich machten (Drainage-Indikation).

Ätiologie: 17 der 19 Pleuraergüsse sekundär-maligne; Primärtumorsitz im Einzelnen:

10 Adeno-, je 1 neuroendokrines bzw. Plattenepithelkarzinom Bronchus, 1 diffuses malignes Mesotheliom, 4 Mammakarzinome, je 1 Urothelkarzinom bzw. Nierenzellkarzinom.

2x benigne Ursachen: Je 1x Niereninsuffizienz unter Dialyse bzw. hepatische Insuffizienz (mit Anasarka). Der Pleurx ermöglichte beiden die palliative häusliche Versorgung

Ergebnisse:

Keine Komplikationen bei Implantation.

Krankenhaus-Entlassung nach 1–3 Nächten.

Pleurodese-Rate von 6/19 (31%) der tumorbedingten Ergüsse (nach minimal 2-monatiger Drainage-Dauer). Ergusskontrolle zwischen 1 und 9 Monaten.

Komplikationen im Verlauf: Je 1x Pleura-Empyem bzw. Drainage Stop.

Erneute Pleurozentesen waren nicht erforderlich.

Schlussfolgerungen:

Es handelt sich um eine zuverlässige, unaufwändige und komplikationsarme Methode zur Kontrolle massiver Pleuraergüsse maligner und benigner Ätiologie.

Der Pleurx-Katheter ist in der häuslichen Pflege leicht zu handhaben.

Unseres Erachtens stellt er, mit einer Pleurodeserate von 31%, eine Alternative zur bisher als „state of the art“ geltenden Talkum-Poudrage, vor allem für ältere und polymorbide Patienten dar, bei denen eine längere Immobilisation drohender Komplikationen wegen kontraindiziert ist.