Pneumologie 2012; 66 - P58
DOI: 10.1055/s-0032-1302771

Qualitätssicherung für das Inspirationsmuskeltraining (IMT) im Rahmen der stationären pneumologischen Rehabilitation

O Göhl 1, B Krämer 1, V Huber 1, S Fuchs 1, D Stojanovic 1, M Wittmann 2, K Schultz 1
  • 1Klinik Bad Reichenhall
  • 2Klinik Bad Reichenhall, Zentrum für Rehabilitation, Pneumologie und Orthopädie

Hintergrund: Während die Effektivität der Gesamtmaßnahme Pneumologische Rehabilitation (PR) bei COPD auf höchstem Evidenzlevel gesichert ist, verbleiben viele offene Fragen bezüglich der Bedeutung der einzelnen Therapiekomponenten zu diesem Gesamteffekt. Der Stellenwert eines Inspirationsmuskeltrainings (IMT), insbesondere als eigenständige, zusätzliche Komponente der Rehabilitation bei COPD, ist bisher weniger gut gesichert.

Methode: Wir stellen die Ergebnis-Entwicklung (Zunahme Pi max) unseres routinemäßig seit Ende 2008 durchgeführten IMT dar (vgl. Abb.1). Regelmäßige Ergebnismessungen („Kompletterhebung aller COPD-Rehabilitanden“) u.a. für die Bereiche Atemmuskelkraft (Pi max), körperliche Leistungsfähigkeit (6-Minuten-Gehstrecke), Lebensqualität (CAT, SGRQ) und Dyspnoe (MRC) machten Vergleiche zwischen „Reha + IMT“ und „Reha Standard (Reha ohne IMT)“ möglich.

Ergebnisse: Im Vergleich zweier Gruppen konsekutiver COPD-Reha-Patienten mit IMT („Reha + IMT“) findet sich für die Zeiträume vom I-V 2011 (n=70) bzw. I-III 2011 (n=47) folgende Entwicklung:

Beobachtungszeitraum:

I-IV 2010

I-III 2011

Pi max-Zuwachs am Ende der Reha

+ 1,02 (=15%)

+ 2,16 (=34,5%)

CAT (COPD-Assessment-Test)

- 2,63

- 3,55

MRC-Dyspnoe-Skala [0–4]

- 0,61

- 1,17

Mit Zunahme der mittleren Pi max-Steigerung durch methodische Optimierung des IMT-Programms finden sich ausgeprägtere Veränderungen bzgl. Lebensqualität (CAT) und Dyspnoe (MRC) im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Bei einem Intergruppenvergleich „Reha + IMT“ vs. versus „Reha Standard“ für den Zeitraum I-V 2010 fanden sich z.T. statistisch signifikant ausgeprägtere Veränderungen bzgl. der genannten Parameter in der Gruppe „Reha + IMT“.

Abb.1: Entwicklung des mittleren Pi max-Zuwachses bei Rehabilitanden mit IMT während ihres Rehaaufenthaltes von 2009–2011

Diskussion: Durch routinemäßiges Erfassen der Ergebnisqualität und daraus abgeleiteten inhaltlichen und methodischen Maßnahmen (QS-Zyklen) kann die Effektivität des Trainings (und der Beitrag des IMT hierzu) bewertet und optimiert werden.